Logo Logo
Hilfe
Hilfe
Switch Language to English

Gräsel, Cornelia und Mandl, Heinz (Oktober 1993): Förderung des Erwerbs diagnostischer Strategien in fallbasierten Lernumgebungen. (Forschungsbericht Nr. 26). LMU München: Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie, Internet, ISSN 1614-6336

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Medical students frequently show problems when they are trying to apply knowledge acquired from books and lectures in solving clinical diagnostic problems. One reason for the difficulties so detected is that making diagnoses needs not only knowledge of facts but also diagnostic reasoning strategies. Two studies are presented here in which it is shown that case-based learning is especially suitable to teach such strategies. In study one, we are investigating the kinds of strategies employed by advanced students in solving cases. The results of study one show that some of the students use the inefficent strategy of data- collecting. In study two, the effects of instructional support are explored. A kind of cognitive modelling was developed based on cognitive apprenticeship theory: A physician demonstrated a model solution of a case, using an efficient strategy of diagnostic reasoning. Subjects were assigned to two experimental groups and one control group. The experimental group 1 first worked with the cognitive model, then the subjects solved a similar case by themselves. The experimental group 2 initially solved one case by themselves, then they were shown the model solution of a similar case by the physician. The subjects in the control group received no additional support. The results show that the modelling of an adequate strategy by an experienced physician leads to the use of improved strategies by the learners when solving a transfer case. The cognitive model proved to be more effective when learners independently solved a case prior to receiving cognitive modelling.

Abstract

Medizinstudenten haben häufig Probleme, das in Vorlesungen erworbene Wissen beim Diagnostizieren von Fällen anzuwenden. Eine Ursache dafür ist, daß für das Diagnostizieren nicht nur Faktenwissen nötig ist, sondern daß man auch über Strategien des diagnostischen Denkens verfügen muß. In zwei Studien wird die Förderung des Erwerbs diagnostischer Strategien durch fallbasiertes Lernen thematisiert. In Studie 1 wurde untersucht, welche Strategien fortgeschrittene Studenten bei der Lösung computerunterstützt dargebotener Fälle verwenden. Die Ergebnisse zeigen, daß die Studierenden zum Teil eine ineffektive Strategie des Datensammelns verwenden. In Studie 2 wurde die Wirkung einer zusätzlichen instruktionalen Unterstützung untersucht. Orientiert am Cognitive Apprenticeship-Ansatz wurde dazu ein kognitives Modell entwickelt: Eine Ärztin bearbeitet einen Fall und artikuliert dabei ihre Strategien des diagnostischen Denkens. Die Wirkung dieses Modells wurde in zwei Treatmentgruppen und einer Kontrollgruppe untersucht. Die erste Treatmentgruppe bekam vor einer eigenen Fallbearbeitung das kognitive Modell präsentiert; die zweite Treatmentgruppe bearbeitete zunächst einen eigenen Fall und beobachtete anschließend das kognitive Modell. Die Kontrollgruppe bekam keine zusätzliche instruktionale Unterstützung. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, daß die kognitive Modellierung einer günstigen, rückwärtsgerichteten Strategie einen positiven Effekt auf die Qualität der Lösung eines Transferfalls hat. Das kognitive Modell erwies sich dabei als effektiver, wenn die Lernenden zunächst einen eigenen Fall bearbeiteten.

Dokument bearbeiten Dokument bearbeiten