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Baumann, Julia (2014): Israel – Kultur(en) der Migration. Sudanesische Flüchtlinge in und um Tel Aviv. Studien aus dem Münchner Institut für Ethnologie – Working papers in social and cultural anthropology, Bd. 9. München [PDF, 495kB]

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Abstract

Flüchtlingsbewegungen aus häufig kriegszerstörten Ländern in die sogenannte „westliche Welt“ prägen gerade in letzter Zeit die öffentlichen Berichterstattungen. Der Umgang mit Flüchtlingen fällt Politik und Gesellschaft in den Ankunftsländern meist schwer, da sie bestehende Ordnungssysteme und nationale Identitäten zu bedrohen scheinen. Seit dem Jahr 2008 ist auch Israel Ziel vieler Flüchtlinge. Die Ankunft von über 60.000 afrikanischer Einwanderer und Einwanderinnen bis 2014, vor allem aus Eritrea und dem Sudan, löste in dem kleinen und von Konflikten geprägten jüdischen Staat eine innenpolitische Krise aus. Die starke Abgrenzung der israelischen Politik und Bevölkerung von den nichtjüdischen Neuankömmlingen fand ihren Höhepunkt im „Eindringlingsgesetz“, das alle Flüchtlinge für illegal erklärte. Doch auch die Asylbewerber und Asylbewerberinnen haben auf der Suche nach ihrer Identität in der Fremde mit dem Neuerlebten zu kämpfen. Ihr Umgang mit den häufig traumatischen Erlebnissen in der Vergangenheit und dem oft als feindlich empfundenen, neuen Umfeld prägte die neu entstandenen „Kultur(en) der Migration“. Julia Baumann liefert in ihrer empirischen Arbeit einen umfassenden Überblick über die Beweggründe der Flucht aus dem Sudan und die israelische Asylgesetzgebung. Den Kern der Studie bilden die Ergebnisse der Feldforschung über sudanesische Flüchtlingsgemeinschaften im Raum Tel Aviv. Die „Flüchtlingsgeschichten“ beleuchten exemplarisch die Lebensumstände und den individuellen Umgang sudanesischer Flüchtlinge mit ihrer Situation im Exil.

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