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Klein, Sandrina; Patzkewitschl, Dorian; Reese, Sven ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-4605-9791 und Erhard, Michael (2016): Effekte einer frühen Sozialisierung von Ferkeln auf das Verhalten, unter anderem auf das Schwanzbeißen. In: Tierärztliche Praxis / G, Großtiere, Bd. 44, Nr. 3: S. 141-150

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Objective: The aim of this study was to determine whether early socialising of piglets influences the later behaviour and the risk of tail biting in growing and finishing pigs. Material and methods: The behaviour of 183 animals (divided in three successive runs) was recorded from birth until the end of the fattening period. Furthermore, the condition of the teats of the sows as well as the integument and tails of the growing and finishing pigs were evaluated. To socialize the piglets, four litters of the experimental group (V) were provided with additional space (walkway) by opening “piglet-doors” (day 10post-partum of the youngest litter). The piglets of the control group(K) were reared in conventional farrowing crates located in the same compartment of the stable. Post-weaning, the piglets were assigned to three groups: the experimental group (V/V, two litters of group V), the control group (K/K, two litters of group K) and the mixed group (V/K,one litter of group V and one litter of group K). Results: After opening the “piglet-doors”, piglets of group V displayed significantly more playing behaviour than piglets of group K. Additionally, the agonistic behaviour increased in group V. Post-weaning, at allocation and mixing,animals of group V/V showed significantly less agonistic behaviour than igs of group K/K. Tail-biting behaviour occurred in all three groups,but only in runs two and three. On the 100th day of the fattening period, 58.7% of the pigs of group V/V, 51.7% of group V/K and 43.3%of group K/K still had intact tails. In pigs of group K/K, the tails were significantly shorter compared to the other two groups. Conclusion and clinical relevance: Early socialization enhances piglet welfare in farrowing pens by encouraging playing behaviour. Less agonistic behaviour at allocation could furthermore reduce stress at mixing and allocation. The aim to reduce the incidence of tail-biting could not be achieved. However, socializing piglets in lactation could contribute, in accordance with other measures, to an influence on biting behaviour.

Abstract

Ziel dieser Studie war, die Einflüsse einer frühen Sozialisierung von Ferkeln auf das spätere Verhalten, unter anderem auf das Schwanzbeißen, zu zeigen. Material und Methoden: In drei Durchgängen erfolgten Verhaltensbeobachtungen von insgesamt 183 Tieren von der Geburt bis zum Mastende. Zusätzlich wurden das Gesäuge der Muttersauen sowie das Integument und die Schwänze der Masttiere bonitiert. Für die Sozialisierung wurde den vier Ferkelwürfen der Versuchsgruppe (V) ab dem 10. Lebenstag des jüngsten Wurfes zusätzlicher Raum (Arbeitsgang) zur Verfügung gestellt. Die Ferkel der Kontrollgruppe (K) wurden in konventionellen Abferkelbuchten im gleichen Stallabteil gehalten. Nach Umstallung in den Aufzuchtstall wurden die Ferkel in drei Gruppen eingeteilt: Versuchsgruppe (V/V; zwei Würfe aus Gruppe V), Kontrollgruppe (K/K; zwei Würfe aus Gruppe K) und Mischgruppe (V/K; je ein Wurf aus den Gruppen K und V). Ergebnisse: Nach dem Türenöffnen spielten die Tiere der Gruppe V signifikant (p ≤ 0,01) mehr als die der Gruppe K, wobei sie vor allem den zusätzlichen Raum nutzten. Zudem stieg das agonistische Verhalten in Gruppe V an. Am Tag der Umstallung in den Aufzuchtstall zeigte sich in Gruppe V/V signifikant weniger agonistisches Verhalten als in Gruppe K/K. Schwanzbeißen trat auch im Aufzuchtstall auf, jedoch nur in den Durchgängen zwei und drei. Am 100. Masttag hatten in den Gruppen V/V, V/K und K/K noch 58,7%, 51,7% bzw. 43,3% der Tiere intakte Schwanzspitzen. Schweine der Gruppe K/K wiesen signifikant kürzere Schwänze auf als die der anderen beiden Gruppen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die frühe Sozialisierung steigerte das Wohlbefinden der Ferkel im Abferkelstall durch Förderung des Spielverhaltens. Geringeres Auftreten von agonistischem Verhalten bei der Umstallung führte zu einer Stressreduktion zu diesem Zeitpunkt. Das Ziel, die Inzidenz des Schwanzbeißens zu verringern, ließ sich nicht zufriedenstellend erreichen. Die Sozialisierung könnte jedoch in Verbindung mit weiteren Maßnahmen zu einer Beeinflussung des Beißverhaltens beitragen.

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