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Exner, Sabine (9. Juli 2014): Sexuelle Identitäten im orthodoxen Judentum der Moderne am Beispiel des Rabbiners Steven Greenberg. Masterarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Abstract

Mit der Perspektive einer diskursiven Religionswissenschaft, die Religion als Kommunikations- und Handlungssystem begreift, untersucht diese Arbeit, wie der amerikanische, homosexuelle orthodoxe Rabbiner Steven Greenberg als sozialer Akteur die Spannung zwischen Homosexualität und orthodoxem Judentum als Problem der Moderne löst. Die Forschungsfrage unterteilt sich in zwei Teile: Wie kann die Bewältigungsstrategie als Handlungskonzept eines zeitgenössischen sozialen Akteurs in der Moderne beschrieben werden? Wie gestaltet sich auf argumentativer Weise Greenbergs Bewältigungsstrategie, die einem religiösen Programm zugrunde liegenden Spannungen zu lösen? Zur Klärung dieser Frage wird Greenbergs schriftliche Argumentation „Wrestling with God and Men: Homosexuality in Jewish Tradition“ als Datenmaterial herangezogen. Als Handlungsrahmen wird die Moderne als Spannung, Widerspruch und Risiko nach den Soziologen Shmuel N. Eisenstadt und Anthony Giddens festgelegt und den Religionsbegriff betreffend mit einer religionswissenschaftlichen Perspektive erweitert. Eisenstadts Modell eines antinomisch gestalteten und gestaltenden kulturellen Programms dient zur Analyse der argumentativen Auseinandersetzung mit einem religiösen Programm, in diesem Fall dem orthodoxen Judentum, als einen fortlaufenden diskursiven Aushandlungsprozess. Anthony Giddens Modell der „Reflexiven Modernisierung“ mit dem darin implizierten Handlungsbegriff wird herangezogen, um die Bewältigungsstrategie als reflexiv und rekursiv gestaltetes Handlungs-konzept eines sozialen Akteurs in der Moderne einordnen zu können. Die Ergänzung der Modernetheorie Eisenstadts mit der Theorie von Giddens hat zum Ziel, die in beiden Theorien angelegten Ansätze, Gesellschaft und Individuum zu entdichotomisieren und ihre gegen-seitige Abhängigkeit und wechselseitige Bestimmung zu zeigen, umzusetzen und sie für die Ansprüche einer diskursiv angelegten religionswissenschaftlichen Analyse nutzbar zu machen.

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