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Stephan, Sylvia (2004): Die Pastoralen des Giambattista Piazzetta. Ein Beitrag zum Wandel der Bildsprache am Vorabend der Moderne. Magisterarbeit, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München. [PDF, 12MB]

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Abstract

Die vorliegende Studie ist drei Gemälden des venezianischen Malers Giambattista Piazzetta (1683 - 1754) gewidmet. Die Bilder, die zwischen 1740 und 1745 entstanden, lehnen sich in ihrem Sujet an das im Settecento äußerst beliebte Genre der Pastorale an. Sie entstanden für private Auftraggeber und wurden daher erst um 1900 nach und nach von der Öffentlichkeit und damit von der Forschung entdeckt. Diese erkannte in den drei Bildern sofort eine geschlossene Werkgruppe von einzigartigem Charakter, der sich sehr subtil in der untypischen Umsetzung der pastoralen Thematik äußert. Allerdings gelang es der Forschung bisher nicht, die außergewöhnliche Bildsprache der drei Pastoralen in einer hinreichenden wissenschaftlichen Untersuchung zu fassen und zu deuten. Dieser Aufgabe stellt sich die Studie. Eine ausführliche Bildanalyse und die Untersuchung der in Frage kommenden Bildgattungen werden unter Einbezug aktueller wissenschaftlicher Diskurse zur Kunst des 18. Jahrhunderts dazu führen, die drei Gemälde mit dem Capriccio, einer beliebten Kunstform im venezianischen Settecento, in Verbindung zu bringen. Das Capriccio steht symptomatisch für eine Entwicklung der Kunst des 18. Jahrhunderts, die als ein "Transformationsprozess" hin zur Moderne bezeichnet werden kann. Das "Wie" der Darstellung wird wichtiger als das "Was", indem eine eindeutige Narration verweigert wird durch einen spielerischen, willkürlich anmutenden Umgang mit den tradierten Gattungen und deren ikonographischen Schemata. Auch in den drei Pastoralen können diese Phänomene nachgewiesen werden, ebenso wie sich in ihnen zwei wesentliche Veränderungen, die dieser Transformationsprozess bewirkt, zeigen: Durch das Spiel mit den Darstellungskonventionen gibt sich zum einen das Kunstwerk nun in seiner Künstlichkeit zu erkennen. Zum anderen führt die bewusste Negierung eines eindeutigen Bildsinns zu einem stärkeren Einbezug des Betrachters, der im Akt der Rezeption unmittelbar an der Sinnkonstruktion beteiligt wird.

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