Perzeptive Linguistik

Thomas Krefeld

Version:
Zitation: Krefeld, Thomas (2019): Perzeptive Linguistik. Vorlesung dh-lehre. Version 1 (06.09.2019, 08:58). url: https://www.dh-lehre.gwi.uni-muenchen.de/?p=135523&v=1.

Perzeption ist in doppelter Hinsicht für die Sprachwissenschaft bedeutsam: Einerseits darf man davon ausgehen, dass sich die Art, wie Welt wahrgenommen wird, in den inhaltlichen Kategorien, mit denen wir die wahrgenommene Welt versprachlichen, niederschlägt; Gestaltqualitäten und Salienzphänomene lassen sich ja in der Semantik, in der Morphologie und in Linearisierungsmustern unschwer aufdecken. Andererseits sind aber die sprachlichen Zeichen selbst Gegenstand der Wahrnehmung; so ist auch die phonetisch/graphische Ausdrucksseite der sprachlichen Zeichen perzeptiv motivierten Veränderungen ausgesetzt, und darüber hinaus wird das sprachliche Zeichen als Ganzes mit zeichenexternen Informationen assoziiert, die im Kontext seiner Äußerung wahrgenommen werden und die variationslinguistisch relevant sein können. Primäre Objektsprache der Vorlesung ist das Italienische.

Literatur: Thomas Krefeld & Elissa Pustka (2014): Perzeptive Linguistik: Phonetik, Semantik, Varietäten, Stuttgart: Steiner.

Gliederung:

1: Der perzeptiv-linguistische Forschungshorizont
2: Die formale Seite des sprachlichen Zeichens
3: Die Silbe als Format der Audition
4: Rhythmustypologie
5: Die Lexikalisierung der Wahrnehmungsmodalitäten im Italienischen
6: Verbale Lexikalisierung von Wahrnehmungsleistungen
7: Von der Wahrnehmung der Welt zur Grammatik der Sprachen
8: Morphologische Kategorien in der Sprecherwahrnehmung
9: Sprachliche Variation und Perzeption
10: 14 Jahre perzeptive Varietätenlinguistik (an der LMU)

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