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Krämer, Benjamin (2020): Gesellschaft als Gemeinschaft? Akademischer und politischer Populismus. In: Gehrau, Volker; Waldherr, Annie und Scholl, Armin (Hrsg.): Integration durch Kommunikation (in einer digitalen Gesellschaft). Jahrbuch der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Bd. 2019. Münster: Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V.. S. 69-79 [PDF, 517kB]

Abstract

Der Beitrag diskutiert implizit und explizit in der Kommunikationswissenschaft vertretene Gesellschaftsvorstellungen und fragt, was wir meinen, wenn wir von der Integration der Gesellschaft durch Medien sprechen. Vielfach herrscht die Vorstellung einer durch gemeinsame Werte zusammengehaltenen Gesellschaft, wie sie auch in der populären Diskussion um Integration Zugewanderter meist vertreten wird. Eine Integration durch Medien stellt man sich oft so vor, dass sie durch massenmedial verbreitete gemeinsame Themen bewirkt wird oder durch Konformitätsstreben aufgrund medial konstruierter Meinungsklimata. Eine solches auf Gleichsinnigkeit beruhendes "gemeinschaftliches" Gesellschaftsbild liegt trotz aller bedeutsamer Unterschiede auch dem Rechtspopulismus zugrunde. Dieser etwas provokative Vergleich regt zur kritischen Reflexion darüber an, welchen anderen (deskriptiven und normativen) Gesellschaftstheorien man sich vermehrt zuwenden sollte, die eine Vielfalt von Integrationsmechanismen vorsehen und einen Rahmen schaffen, wie mit differenzierten und widerstreitenden Wertvorstellungen umgegangen werden kann

Abstract

This contribution discusses implicit and explicit conceptionalizations of society that are being maintained in communication research and what is meant by the notion of social integration by the media. It is often assumed that society is held together by common values - a conception that is also often evoked in popular discussions on the integration of migrants. Integration by the media is often thought of as effected by common topics or the tendency towards conformity due to medially constructed climates of opinion. Such a "communitarian" view of society rooted in consensuality is - despite important differences - also the basis of right-wing populism. This somewhat provocative comparison might stimulate a criticial reflection which other (descriptive and normative) theories of society one might turn to - theories that imply a variety of mechanisms of integration and provide a framework to deal with differentiated and conflicting values

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