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Grotkamp, Sabine; Cibis, Wolfgang; Brüggemann, Silke; Coenen, Michaela; Gmünder, Hans-Peter; Keller, Klaus; Nüchtern, Elisabeth; Schwegler, Urban; Seger, Wolfgang; Staubli, Stefan; Bia von Raison, B.; Weißmann, R.; Bahemann, A.; Fuchs, H.; Rink, M.; Schian, Marcus und Schmitt, Klaus (2020): Personbezogene Faktoren im bio-psycho-sozialen Modell der WHO: Systematik der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP). In: Gesundheitswesen, Bd. 82, Nr. 1: S. 107-116

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Hintergrund: Die Arbeitsgruppe „ICF“ des Fachbereichs II „Praktische Sozialmedizin und Rehabilitation“ der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) entwarf 2010 eine Liste personbezogener Faktoren (PF) für den deutschen Sprachraum. Zwischenzeitlich haben die ICF und das bio-psycho-soziale Modell der WHO eine verstärkte Verankerung im SGB IX gefunden. So hat der Gesetzgeber verbindlich bestimmt, dass im Reha-Prozess eine Bedarfsfeststellung „umfassend“ zu erfolgen hat. Damit sind die PF ein obligatorischer Bestandteil der Bedarfsermittlung.

Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine aktualisierte Fassung der PF für die (sozialmedizinische) Begutachtung im deutschen Sprachraum vorzulegen. Dazu erfolgte eine Auseinandersetzung mit bereits publizierten Vorschlägen anderer Autoren, insbesondere mit der Arbeit von Geyh et al.

Methodik: Die multiprofessionell zusammengesetzte Arbeitsgruppe überprüfte mittels einer qualitativen Herangehensweise die Grundstruktur, Konsistenz und Faktorenauswahl der DGSMP-Systematik und modifizierte diese, sofern sinnvoll und erforderlich. Die Grundsätze für die Faktorenauswahl wurden analog zur Publikation von 2010 beibehalten.

Ergebnisse: Eine grundlegende Anpassung war nicht erforderlich, die Grundstruktur der Systematik blieb im Wesentlichen erhalten. Einige Kategorien wurden ergänzt, gestrichen, zusammengefasst, verschoben sowie redaktionell oder inhaltlich überarbeitet. Eine Systematik zu PF ist als solche datenschutzrechtlich grundsätzlich unbedenklich. Die Zulässigkeit einer Erhebung von einzelnen PF im Rahmen der Bedarfsermittlung und -feststellung wird nach ihrer Erforderlichkeit im konkreten Einzelfall für die Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben beurteilt.

Ausblick: Die überarbeitete DGSMP-Systematik ermöglicht es dem Anwender, relevante Einflüsse aus dem Lebenshintergrund einer Person strukturiert zu beschreiben und zu dokumentieren. Damit können Einflüsse auf die Teilhabe eines Menschen auf Grundlage des bio-psycho-sozialen Modells umfassend und transparent dargestellt werden. Der Weg zu einer justiziablen Leistungsallokation und umfassenden Nutzung, insbesondere im gesamten Reha-Prozess wird erleichtert.

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