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Stier-Jarmer, Marita; Throner, Veronika; Kirschneck, Michaela; Frisch, Dieter und Schuh, Angela (2021): Effekte der Kneipp-Therapie: Ein systematischer Review der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse (2000–2019). In: Complementary Medicine Research, Bd. 28, Nr. 2: S. 146-159

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Einleitung: Ziel dieser systematischen ubersicht war die Bewertung der verfugbaren Evidenz zur Wirkung der Kneipp-Therapie. Methoden: MEDLINE, Embase, Web of Science, Cochrane-Library und CAMbase wurden nach relevanten Artikeln, veroffentlicht zwischen 2000 und 2019, durchsucht. Graue Literatur wurde uber Google Scholar und andere Tools bezogen. Studien mit jeglicher Art von Studiendesign, die die Effekte der Kneipp-Therapie untersuchten, wurden eingeschlossen. Die Qualitatsbewertung erfolgte mittels EPHPP-QAT. Ergebnisse: 25 Quellen, darunter 14 kontrollierte Studien, wurden eingeschlossen. Gema ss EPHPP-QAT wurden 3 Studien stark, 13 moderat und 9 schwach bewertet. Neun (64%) der kontrollierten Studien berichteten signifikante Verbesserungen nach Kneipp-Therapie im Gruppenvergleich bei chronisch-venoser Insuffizienz, Hypertonie, leichter Herzinsuffizienz, menopausalen Beschwerden und Schlafstorungen in verschiedenen Patientenkollektiven sowie verbesserte Immunparameter bei gesunden Probanden. Im Hinblick auf Depression und Angst bei Mammakarzinom-Patientinnen mit klimakterischen Beschwerden, Lebensqualitat bei Post-Polio-Syndrom, krankheitsbedingten polyneuropathischen Beschwerden und Inzidenz von Erkaltungsepisoden bei Kindern konnten keine signifikanten Gruppenunterschiede festgestellt werden. Elf unkontrollierte Studien berichteten Verbesserungen bei allergischen Symptomen, Dyspepsie, Lebensqualitat, Herzratenvariabilitat, Infekten, Hypertonie, Wohlbefinden, Schmerz und polyneuropathischen Beschwerden. Diskussion/Schlussfolgerung: Die Kneipp-Therapie scheint bei zahlreichen Beschwerdebildern in verschiedenen Patientenkollektiven positive Effekte zu bewirken. Zukunftige Studien sollten noch starker auf eine methodisch sorgfaltige Studienplanung achten (Kontrollgruppen, Randomisierung, adaquate Fallzahlen, Verblindung), um Verzerrungen entgegenzuwirken.

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