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Engert, Simon ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-1749-9042; Kropf, Jonathan und Uhlmann, Markus (2023): Privacy-Trade-offs: Zur Rolle technischer und regulativerDatenschutzinitiativen im Ökosystem des digitalen Journalismus. In: Friedewald, Michael; Roßnagel, Alexander; Neuburger, Rahild; Bieker, Felix und Hornung, Gerrit (Hrsg.): Daten-Fairness in einer globalisierten Welt. Privatheit und Selbstbestimmung in der digitalen Wel, Bd. 2. 1. Baden-Baden: Nomos. S. 145-170 [PDF, 214kB]

Abstract

Die Finanzierung digitaljournalistischer Inhalte ist zu großen Teilen von datenökonomischen Geschäftsmodellen geprägt und von diesen abhängig. Vor diesem Hintergrund setzen gegenwärtige Entwicklungen des Datenschutzes und technische Maßnahmen großer digitaler Infrastrukturanbieter zur Unterbindung von Third-Party-Cookies journalistische Geschäftsmodelle unter Druck, die auf Werbeeinahmen über Daten-Tracking angewiesen sind. Der Beitrag widmet sich diesen Dynamiken und nimmt auf der Grundlage einer empirischen Analyse des Ökosystems des digitalen Journalismus die verschiedenen Herausforderungen bestehender Geschäftsmodelle von Publishern und deren Reaktionen auf diese Entwicklungen in den Blick. Dabei zeigt sich, dass insbesondere technische Datenschutzinitiativen zur Unterbindung von Daten-Tracking nicht nur einen Wettbewerbsvorteil für große Plattformunternehmen bieten, sofern diese im Vergleich zu Publishern auf einen großen Bestand eigener First-Party-Daten setzen können. Auch befördert die Unterbindung von webseitenübergreifendem Tracking bei Publishern die Hervorbringung von Werbeformaten wie z. B.Affiliate Marketing, kontextuelles Targeting oder Native Advertising, die zwar weniger auf datenintensive Profilbildung setzen und deshalb als datenschutzfreundlicher gelten, dafür aber eine Angleichung von Werbung und journalistischen Inhalten nahelegen. Die Tatsache, dass Werbung im digitalen Journalismus in hohem Maße datengetrieben ist, führt somit dazu, dass journalistische Qualität nicht nur mit Fragen der Rentabilität, sondern auch mit neueren Entwicklungen der Datenschutzgestaltung relationiert werden muss, die bestimmte Geschäftsmodelle (perspektivisch) verhindern oder erschweren.

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