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Fuchs, Konrad; Backhaus, Roman; Jordan, Martin C.; Lefering, Rolf; Meffert, Rainer H. und Gilbert, Fabian ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-0056-9593 (2023): Der schwer verletzte ältere Fahrradfahrer – Auswertung des TraumaRegister DGU®. In: Unfallchirurgie, Bd. 126, Nr. 12: S. 952-959 [PDF, 1MB]

Abstract

Hintergrund: Entgegen dem Trend sinkender Verkehrstoter nimmt die Zahl der getöteten Fahrradfahrer in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich zu. Mit zunehmender Popularität des Fahrradfahrens in allen Altersklassen erhöht sich die Anzahl an Unfällen mit z. T. schweren Verletzungen. Im Zuge dessen stellt sich die Frage, welchen Einfluss das Alter auf die Art und Schwere der Verletzungen, die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Krankenhausverweildauer bei schwer verletzten Fahrradfahrern hat.

Methoden: Es wurde eine retrospektive Auswertung der Daten des TraumaRegister DGU® (TR-DGU) der Jahre 2010–2019 durchgeführt. Alle schwer verletzten Fahrradfahrer mit einem maximalem MAIS von 3 (Abbreviated Injury Scale) von 3+ (n = 14.651) im TR-DGU wurden in diese Studie eingeschlossen und die vorliegenden Parameter ausgewertet. Es erfolgte eine Unterteilung in 3 Altersgruppen (60 bis 69, 70 bis 79 und ≥ 80 Jahre) und eine Kontrollgruppe (20 bis 59 Jahre).

Ergebnisse: Verletzungen des Schädels traten mit 64,2 % mit Abstand am häufigsten auf. Es zeigte sich eine deutliche Zunahme der schweren Kopfverletzungen in der Gruppe der über 60-Jährigen. Mit steigendem Alter nahmen des Weiteren die Wahrscheinlichkeit einer präklinischen Intubation, die Katecholaminpflichtigkeit, die Intensiv- und Krankenhausverweildauer sowie die Sterblichkeit zu.

Schlussfolgerung: Kopfverletzungen stellen die häufigste schwere Verletzung, insbesondere bei älteren Fahrradfahrern, dar. Da das Helmtragen im TraumaRegister DGU® im Auswertungszeitraum nicht erfasst wurde, kann auf dessen Effekt kein Rückschluss gezogen werden. Ein höheres Alter korreliert des Weiteren mit einer längeren Krankenhausverweildauer und einer höheren Sterblichkeit, stellt jedoch keinen unabhängigen Risikofaktor zum Versterben bei einem schwer verletzten Patienten dar.

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