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Popp, Monika ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0003-4510-990X; Rau, Henrike ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0001-9353-5028 und Mahne-Bieder, Johannes (2024): Auf dem Weg zum Fahrradland – Barrieren von Nichtradfahrer*innen identifizieren und überwinden. In: Standort [Forthcoming]

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Die Steigerung des Fahrradverkehrs wird als wichtiger Baustein bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Mobilität gesehen. Der Nationale Radverkehrsplan 3.0 setzt hier unter dem Titel „Fahrradland Deutschland 2030“ ein deutliches Ziel. Die bisherige Fahrradförderung zeigt bisher allerdings nur punktuelle Erfolge: Der durchschnittliche Anteil der Fahrten mit dem Fahrrad ist in Deutschland in den letzten 20 Jahren kaum gestiegen und insbesondere der Anteil der Nichtradfahrer*innen konnte nicht reduziert werden. Im Vergleich zu sogenannten Fahrradnationen wie den Niederlanden ist der Anteil der Personen in Deutschland, die nur selten oder gar nicht Rad fahren, außerdem sehr hoch, was ein klares Hemmnis für die Mobilitätswende darstellt. Das Projekt RadAktiv hat deswegen Radfahrer*innen und Nichtradfahrer*innen systematisch verglichen und Barrieren der Radnutzung identifiziert. Die Studie basiert auf qualitativen Interviews sowie einer deutschlandweiten repräsentativen Befragung (n = 5002). Die größten Unterschiede zwischen Radfahrer*innen und Nichtradfahrer*innen wurden im Bereich der Mobilitätssozialisation und in der Einschätzung der Alltagstauglichkeit des Fahrrads als Verkehrsmittel identifiziert. Außerdem wurde eine Klassifizierung der Nichtradfahrer*innen vorgenommen, die anhand der Aktivierbarkeit drei Typen und ihre spezifischen Barrieren beschreibt: Beinahe-Radfahrer*innen, Radskeptiker*innen und Radverweigerer*innen. Aus den Ergebnissen wurden typspezifische Maßnahmen zur Aktivierung von Nichtradfahrer*innen abgeleitet. Neben Infrastrukturmaßnahmen, die bereits im Fokus vieler Förderanstrengungen stehen, müssen dabei zukünftig auch soziale und kulturelle Gründe für das Nichtradfahren stärkere Berücksichtigung finden. Eine zielgruppengerechte und typenspezifische Kommunikation bezüglich der Vorteile des Fahrrads, die Stärkung einer fahrradfreundlichen Mobilitätskultur sowie die explizite Anerkennung der lebensweltlichen Bedingungen und Erfahrungen verschiedener Typen von Nichtradfahrer*innen stellen dabei vielversprechende Ansätze dar.

Abstract

Increasing cycling traffic is seen as a key element of the transformation towards sustainable mobility. The National Cycling Plan 3.0, entitled ‘Cycling Nation Germany 2030’, is clearly aimed in this direction. However, support for cycling has hitherto shown only limited success: in Germany, the average share of trips done by bicycle has barely increased over the past 20 years and in particular, the proportion of non-cyclists could not be reduced. Compared with so-called ‘cycling nations’ such as The Netherlands, the share of people who rarely or never cycle is very high (> 50%), which constitutes a major obstacle to the ‘mobility turn’. The ‘RadAktiv’ project systematically compared cyclists and non-cyclists and identified barriers to cycling. The study was based on qualitative interviews and a nationally representative survey (n = 5002). The main differences between cyclists and non-cyclists were identified in the area of mobility socialization and in the perceptions of the utility of cycling as a mode of transport. In addition, classification of non-cyclists was undertaken, that described the ability to be active of three distinct types and their specific barriers: almost-cyclists, cycling sceptics and cycling deniers. Based on these results, a set of type-specific measures to motivate non-cyclists to take up cycling were derived. In addition to infrastructure measures, which are already the focus of existing promotional efforts, social and cultural reasons for non-cycling need to be given more consideration in the future. Targeted and type-specific communication about the advantages of cycling, the strengthening of a cycling-friendly mobility culture and explicit recognition of the everyday experiences and concerns of different types of non-cyclists are promising approaches.

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