ORCID: https://orcid.org/0000-0003-0501-5466; Berthold, Daniel P.
ORCID: https://orcid.org/0000-0001-6630-6406; Winden, Felix; Holzapfel, Boris Michael
ORCID: https://orcid.org/0000-0002-3989-2531; Böcker, Wolfgang
ORCID: https://orcid.org/0000-0003-0554-0201; Fürmetz, Julian
ORCID: https://orcid.org/0000-0001-5529-1632 und Bormann, Markus
ORCID: https://orcid.org/0000-0001-7024-3620
(2025):
Stellenwert der notfallmäßigen temporären Fixateur-externe-Anlage bei bikondylären Tibiakopffrakturen.
In: Unfallchirurgie [Forthcoming]
Abstract
intergrund
Tibiakopffrakturen (TKF) verzeichnen in den letzten 10 Jahren einen signifikanten Inzidenzanstieg. Häufig handelt es sich hierbei um bikondyläre Frakturen. Die initiale Versorgung dieser Frakturen mittels Fixateur externe (tEF) wird kontrovers diskutiert, und es gibt nur wenige Daten über Komplikationen bei temporär angelegtem tEF.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieser Studie ist, die Komplikationsraten zwischen Patienten mit und ohne initiale tEF-Anlage in einem ähnlichen Patientenkollektiv zu untersuchen.
Material und Methoden
Diese monozentrische retrospektive Studie analysiert die Komplikationsraten von bikondylären Tibiakopffrakturen von Januar 2011 bis Dezember 2020 an einem universitären überregionalen Traumazentrum. Die Frakturen wurden nach der jeweiligen initialen Therapie in 2 Gruppen eingeteilt (temporärer Fixateur externe (tEF)) und primäre Immobilisierung in Gips/Orthese (iGO). Das Komplikationsrisiko wurde mithilfe einer univariaten Regressionsanalyse ermittelt.
Ergebnisse
Insgesamt zeigte sich kein signifikant erhöhtes relatives Risiko für Komplikationen zwischen tEF und iGO (Odds Ratio (OR) 1,97, 95 %-KI 0,90–4,37, p = 0,069). Die spezifische Komplikation einer postinterventionellen Infektion trat jedoch signifikant häufiger bei der Verwendung von tEF auf (OR 5,12, 95 %-KI 1,27–29,88, p = 0,01), während die Gesamtrate der Komplikationen keine signifikante Zunahme zeigte. Der Einsatz von tEF war nicht mit einem eingeschränkten Bewegungsmaß (ROM) assoziiert.
Diskussion
Die postoperative Gesamtkomplikationsrate bei Tibiakopffrakturen wird durch die initiale Versorgung mit einem Fixateur externe oder einem Gips nicht signifikant beeinflusst. Die Entscheidung für einen temporären Fixateur sollte individuell und basierend auf klaren Indikationen getroffen werden. Die höhere Infektionsrate bei Patienten mit einem Fixateur externe stellt ein Risiko dar; dieses muss im Zusammenhang mit einem möglichen Bias durch komplexere Weichteil- und Knochenverletzungen sowie Mehrfachverletzungen betrachtet werden.
| Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
|---|---|
| Fakultät: | Medizin > Klinikum der LMU München > MUM - Muskuloskelettales Universitätszentrum München |
| Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
| ISSN: | 2731-7021 |
| Bemerkung: | Published online: 25 July 2025 |
| Sprache: | Englisch |
| Dokumenten ID: | 129266 |
| Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 03. Nov. 2025 09:55 |
| Letzte Änderungen: | 03. Nov. 2025 09:55 |
