Abstract
Dieser Artikel stellt die Frage inwiefern die Inkongruenz zwischen politischer Kultur und politischer Struktur zu den Aufständen im Jahr 2011 in Ägypten und Marokko beigetragen hat. Damit wird einerseits das Ziel verfolgt den Kanon ökonomischer und institutioneller Variablen die zur Erklärung des Arabischen Frühlings herangezogen werden um eine kulturelle Dimension zu erweitern. Andererseits soll dadurch das Konzept der politischen Kultur in einem neuen, nicht-westlichen Kontext auf seine Erklärungskraft hin geprüft werden. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen welche sozio-ökonomischen Merkmale in Ägypten und Marokko entscheidend für die Herausbildung demokratischer Einstellungen sind. Die Untersuchung generiert vier zentrale Ergebnisse: Erstens ist die Zustimmung zu jenen Aspekten der Demokratie, die die Herrschaft durch das Volk als höchstes Prinzip ansiedeln sehr hoch, die Zustimmung zur Demokratie als eine gegenüber jedem ihrer Mitglieder plurale, inklusive und tolerante Gemeinschaft, jedoch sehr gering. Die Hypothese einer demokratischen politischen Kultur kann also nicht vollkommen aufrechterhalten werden, es wird jedoch klar, dass das Verlangen in der Bevölkerung nach Mitbestimmung sehr stark ist. Zweitens wurde die Annahme, dass für demokratische Einstellungen vor allem bestimmend ist, dass eine Person jung, gebildet und städtisch ist, weitgehend zurückgewiesen. (Dank gilt Caroline Guespin und Laura Sarrazin, die in ganz besonderem Maße an dem Entstehungsprozess dieses Artikels beteiligt waren.)
Dokumententyp: | Buchbeitrag |
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Fakultät: | Sozialwissenschaften > Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 320 Politik |
ISBN: | 978-3-531-19832-3; 978-3-531-19833-0 |
Ort: | Wiesbaden |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 49164 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 03. Mai 2018, 09:24 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 13:26 |