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Rudolph, Lukas (2017): Die Münchner Ergebnisse im Bundes- und Landesvergleich. Ein Ude-Effekt in München? In: Klima, André; Küchenhoff, Helmut; Selzer, Mirjam und Thurner, Paul W. (Hrsg.): Exit Polls und Hybrid-Modelle. Ein neuer Ansatz zur Modellierung von Wählerwanderungen. Wiesbaden: Springer. S. 171-180

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Kapitel 2 ordnet die Wahlergebnisse in München zu den Bundes- und Landtagswahlen seit 1994 in den deutschland- bzw. bayernweiten Trend ein. Es zeigt sich, dass durchschnittliche Wahlbeteiligung und Stimmenanteile von SPD und CSU in München sehr eng den durchschnittlichen Ergebnissen im Bund bzw. in Bayern folgen. Daraus lässt sich die Hypothese ableiten, dass Wählerwanderungen in München vergleichbar auch in anderen Wahlorten der Bundesrepublik, zumindest aber Bayerns, beobachtbar sein sollten. Abweichungen vom bayernweiten Trend sind durch spezielle Dynamiken des Wahlkampfes erklärbar. Mittels eines Difference-in-Differences-Designs wird gezeigt, dass 2013 bei der Landtagswahl in München ein Kandidateneffekt des ehemaligen Münchner Oberbürgermeisters und SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude vorliegt: Dieser Kandidateneffekt wirkt sich spezifisch auf den SPD-Zweitstimmenanteil aus, der dadurch 5 Prozentpunkte über dem allgemeinen SPD-Trend liegt. Der „Ude-Effekt“ geht vermutlich v.a. auf Grünen-Wähler zurück, die ihre Stimme zugunsten Christian Udes gesplittet haben. Theoretisch lässt sich dies als Spill-Over eines Amtsinhaberbonus erklären. Dieses aus den Aggregatdaten gewonnene Ergebnis deckt sich mit der Wählerwanderungsanalyse der Exit Poll-Studie zu Wechselwahlverhalten und -gründen auf Individualebene.

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