Abstract
Kapitel 2 ordnet die Wahlergebnisse in München zu den Bundes- und Landtagswahlen seit 1994 in den deutschland- bzw. bayernweiten Trend ein. Es zeigt sich, dass durchschnittliche Wahlbeteiligung und Stimmenanteile von SPD und CSU in München sehr eng den durchschnittlichen Ergebnissen im Bund bzw. in Bayern folgen. Daraus lässt sich die Hypothese ableiten, dass Wählerwanderungen in München vergleichbar auch in anderen Wahlorten der Bundesrepublik, zumindest aber Bayerns, beobachtbar sein sollten. Abweichungen vom bayernweiten Trend sind durch spezielle Dynamiken des Wahlkampfes erklärbar. Mittels eines Difference-in-Differences-Designs wird gezeigt, dass 2013 bei der Landtagswahl in München ein Kandidateneffekt des ehemaligen Münchner Oberbürgermeisters und SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude vorliegt: Dieser Kandidateneffekt wirkt sich spezifisch auf den SPD-Zweitstimmenanteil aus, der dadurch 5 Prozentpunkte über dem allgemeinen SPD-Trend liegt. Der „Ude-Effekt“ geht vermutlich v.a. auf Grünen-Wähler zurück, die ihre Stimme zugunsten Christian Udes gesplittet haben. Theoretisch lässt sich dies als Spill-Over eines Amtsinhaberbonus erklären. Dieses aus den Aggregatdaten gewonnene Ergebnis deckt sich mit der Wählerwanderungsanalyse der Exit Poll-Studie zu Wechselwahlverhalten und -gründen auf Individualebene.
Item Type: | Book Section |
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Keywords: | Bundestagswahlen München 1994-2013; Landtagswahlen München 1998-2013; Wahlverhalten; Kandidateneffekt; Amtsinhaber-Bonus; Incumbency Spillover-Effekt; Christian Ude; Difference-in-Differences |
Faculties: | Social Sciences > Geschwister-Scholl-Institute for Political Science Mathematics, Computer Science and Statistics > Statistics |
Subjects: | 300 Social sciences > 310 Statistics 300 Social sciences > 320 Political science |
ISBN: | 978-3-658-15674-9; 978-3-658-15673-2 |
Place of Publication: | Wiesbaden |
Language: | German |
Item ID: | 49654 |
Date Deposited: | 28. May 2018, 14:11 |
Last Modified: | 04. Nov 2020, 13:27 |