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Fuest, Clemens; Gäbler, Stefanie; Kauder, Björn; Lorenz, Luisa und Mosler, Martin (2017): Reform der Einkommensteuer. Vorschläge für einen „Niedersachsen-Tarif“. München: ifo Institut.

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

(Studie im Auftrag des Landes Niedersachsen, vertreten durch das Niedersächsische Finanzministerium.)

Die Studie untersucht vier Reformoptionen, die zu einer Entlastung geringer und mittlerer Einkommen bei gleichzeitig moderater Belastung höherer Einkommen führen. Der Solidaritätszuschlag wird abgeschafft. Der Grundfreibetrag und der Eingangssteuersatz bleiben in allen Varianten unverändert. Das Ende der zweiten Tarifzone wird stets auf 58.000 Euro erhöht, wohingegen das Ende der dritten Tarifzone (der Betrag, von dem an bislang die „Reichensteuer“ greift) auf 150.000 Euro gesenkt wird. Die Grenzsteuersätze der zweiten und dritten Grenze werden auf 45 bzw. 49 % erhöht. Unter Reformoption I bspw. wird zudem das Ende der ersten Tarifzone von knapp 14.000 auf 25.000 Euro verschoben und der Grenzsteuersatz an dieser Grenze von 24 auf 30,5 % erhöht. Steuerzahler im unteren und mittleren Einkommensbereich werden deutlich besser gestellt. Bei einzeln Veranlagten ohne Kinder liegt das Bruttoeinkommen, ab welchem sich eine steuerliche Mehrbelastung zeigt, bei rund 112.500 Euro. Relativ zu ihrem Bruttoeinkommen profitieren Steuerpflichtige im siebten Einkommensdezil am meisten. Einkommensbezieher in den beiden obersten Dezilen werden hingegen belastet. Die fiskalischen Kosten dieser Variante liegen bei 10,7 Mrd. Euro. Bei Reformoption II, die den Mittelstandsbauch komplett beseitigt, lägen die Steuermindereinnahmen hingegen bei 39,3 Mrd. Euro. Ein einzeln veranlagter Steuerpflichtiger ohne Kinder würde bei dieser Option erst ab einem Bruttoeinkommen von rund 160.000 Euro zusätzlich belastet. Die maximale relative Entlastung ergibt sich im achten Einkommensdezil; eine höhere Steuerlast ergibt sich nur im zehnten Dezil.

Abstract

This study investigates four reform options that lead to tax relief for low and medium-income earners, while moderately burdening higher income-earners. The solidarity surcharge is abolished. The minimum exempted income and the lowest marginal income tax rate remain unchanged in all scenarios. The upper limit of the second tax bracket is always increased to 58,000 euros, whereas the upper limit of the third tax bracket (the amount as of which the "wealth tax" has been applied to date) is dropped to 150,000 euros. The marginal tax rates at the second and third borders are increased to 45 and 49%, respectively. In reform option I, for example, the end of the first bracket is shifted from 14,000 euros to 25,000 euros and the marginal tax rate is raised from 24% to 30.5%. Taxpayers in the lower and middle income tax brackets are far better off. For childless (single) individuals the tax burden increases when their gross income exceeds 112,500 euros. Relative to their gross income, taxpayers in the seventh income decile benefit the most. The fiscal costs of this scenario amount to 10.7 billion euros. For reform option II, which completely removes the middle-class bulge, the losses in tax revenues, by contrast, would be 39.3 billion euros. Childless (single) taxpayers would only bear an additional burden if they earn more than around 160,000 euros in gross income. The maximum relative relief occurs in the eighth income decile, and the only tax increase occurs in the tenth decile.

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