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Fuest, Clemens; Kauder, Björn; Lorenz, Luisa; Mosler, Martin; Potrafke, Niklas und Dorn, Florian (2016): Heimliche Steuererhöhungen – Belastungswirkungen der Kalten Progression und Entlastungswirkungen eines Einkommensteuertarifs auf Rädern. Studie im Auftrag der FDP-Fraktionsvorsitzendenkonferenz. München: ifo Institut.

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

• Die Kalte Progression schwächt die Verteilungswirkungen des Steuersystems und führt zu einer Ausweitung der Steuerquote, die sich der demokratischen Kontrolle entzieht. Die Beseitigung der Kalten Progression ist somit angezeigt. • In der öffentlichen Debatte wird zumeist auf die Kalte Progression im engeren Sinne fokussiert, die lediglich den Effekt steigender Preise berücksichtigt. Diese Kalte Progression im engeren Sinne allein führte zu Steuermehreinnahmen von 33,5 Mrd. Euro im Zeitraum von 2011 bis 2016. Berücksichtigt man auch den Effekt steigender Reallöhne (Kalte Progression im weiteren Sinne), ergeben sich in diesem Zeitraum aufsummiert Steuermehreinnahmen von 70,1 Mrd. Euro. • Die Belastungswirkungen durch die Kalte Progression sind nicht gleich über die Einkommensteuerzahler verteilt. Besonders Einkommensteuerzahler im Bereich geringer und mittlerer Einkommen leiden unter der Kalten Progression. • Die Kalte Progression im engeren Sinne verursacht einen Anstieg des Einkommensteueraufkommens im Zeitraum 2017 bis 2030 von insgesamt 314,9 Mrd. Euro. Möchte man die Steuerquote konstant halten, betrachtet man also die Kalte Progression im weiteren Sinne, so liegen die kumulierten „heimlichen“ Steuermehreinnahmen gar bei 433,6 Mrd. Euro. • Es wird ein „Tarif auf Rädern“ vorgeschlagen, bei dem die Steuertarifparameter und Progressionszonen an die Inflation und das Wachstum der Realeinkommen gekoppelt sind (Kalte Progression im weiteren Sinne), um die Steuerquote ceteris paribus konstant zu halten. • Auch bei einem Tarif auf Rädern wachsen die Staatseinnahmen weiter an: Sogar bei einer Berücksichtigung der Kalten Progression im weiteren Sinne steigen die Staatseinnahmen noch proportional mit dem Wachstum von Preisniveau und Reallöhnen.

Abstract

• Bracket creep is weakening the distribution effects of the taxation system and leading to a rise in the tax ratio that is beyond democratic control. The elimination of bracket creep is therefore advisable. • The public debate mostly focuses on bracket creep in the narrower sense of the term, which only takes into account the effect of rising prices. This bracket creep in the narrow sense of the term alone led to additional tax revenues of 33.5 billion euros from 2011 to 2016. If the effect of rising real wages (bracket creep in the larger sense of the term) is also taken into consideration, the additional tax revenues during this period total 70.1 billion euros. • The impact of the burden caused by bracket creep is not equally distributed among income tax payers. Income tax payers in the low and medium income tax brackets are particularly negatively affected by bracket creep. • Bracket creep in the narrower sense of the term will lead to an increase in income tax revenues of a total of 314.9 billion euros during the period of 2017 to 2030. If the tax ratio is to be kept constant, or if bracket creep is considered in the wider sense of the term, cumulative “hidden” additional tax revenues will be as high as 433.6 billion euros. • A “rolling rate” is proposed whereby a tax rate parameter and creep areas are coupled with inflation and growth in real income (bracket creep in the broader sense), in order to keep the tax ratio constant ceteris paribus. • State revenues continue to grow even with a “rolling rate”: even if bracket creep in the wider sense is taken into account, public income continues to rise in line with growth in price levels and real wages.

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