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Ausfelder, Florian; Drake, Frank-Detlef; Erlach, Berit; Fischedick, Manfred; Henning, Hans-Martin; Kost, Christoph; Münch, Wolfram; Pittel, Karen; Rehtanz, Christian; Sauer, Jörg; Schätzler, Katharina; Stephanos, Cyril; Themann, Michael; Umbach, Eberhard; Wagemann, Kurt; Wagner, Hermann-Josef und Wagner, Ulrich (November 2017): »Sektorkopplung«. Optionen für die nächste Phase der Energiewende. München: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina; acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften; Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Die internationalen Klimaziele können nur durch einen klaren Kurswechsel zu mehr Sektorkopplung erreicht werden. Um mehr erneuerbare Energien in das Gesamtsystem integrieren zu können, muss das Energiesystem ganzheitlich über alle Sektoren hinweg betrachtet und optimiert werden.

Eine Arbeitsgruppe des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS) hat basierend auf Expertendiskussion, einem Vergleich relevanter Energieszenarien und eigenen Modellrechnungen Handlungsoptionen für die Sektorkopplung in Deutschland entwickelt. Zentrale Ergebnisse der Stellungnahme lauten:

Strom aus regenerativen Quellen wird zum dominierenden Energieträger im Energiesystem. Der Strombedarf könnte sich bis 2050 nahezu verdoppeln. Als Folge müsste die Kapazität der Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf ein Fünf- bis Siebenfaches anwachsen.

Technologien wie Elektroautos und Wärmepumpen, die Strom direkt und effizient nutzen, werden in Zukunft immer wichtiger. Doch auch synthetische Brenn- und Kraftstoffe sind voraussichtlich unverzichtbar.

Kurz- und Langzeitspeicher sowie flexible Stromnutzungsmodelle müssen künftig die volatile Stromerzeugung ausgleichen helfen. Auch Reservekapazitäten werden benötigt, um die Versorgung in „Dunkelflauten“ abzusichern. Ihr Umfang entspricht etwa dem heutigen konventionellen Kraftwerkspark.

Die Energiewende führt jährlich zu systemischen Mehrkosten in Höhe von ein bis zwei Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts von 2016. Klug gesetzte Rahmenbedingungen tragen dazu bei, diese Kosten einzudämmen.

Zentrales Steuerungselement ist ein einheitlicher, wirksamer CO2-Preis. Dieser kann erreicht werden, indem der europäische Emissionshandel auf alle Sektoren ausgeweitet und mit einem Mindestpreis beaufschlagt oder eine CO2-Steuer eingeführt wird.

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