Logo Logo
Hilfe
Hilfe
Switch Language to English

Niedermeier, Christina; Barrera, Andrea; Esteban, Eva; Ivandic, Ivana und Sabariego, Carla (2019): Die Auswirkungen des neuen Vergütungssystems für deutsche psychiatrische Kliniken auf den Therapieerfolg: eine unterbrochene Zeitreihenanalyse. In: Gesundheitswesen, Bd. 82, Nr. 6: S. 559-567

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

BACKGROUND In Germany a new reimbursement system for psychiatric clinics was proposed in 2009 based on the § 17d KHG Psych-Entgeltsystem. The system can be voluntary implemented by clinics since 2013 but therapists are frequently afraid it might affect treatment negatively. OBJECTIVES To evaluate whether the new system has a negative impact on treatment success by analysing routinely collected data in a Bavarian clinic. MATERIAL AND METHODS Aggregated data of 1760 patients treated in the years 2007-2016 was analysed with segmented regression analysis of interrupted time series to assess the effects of the system on treatment success, operationalized with three outcome variables. A negative change in level after a lag period was hypothesized. The robustness of results was tested by sensitivity analyses. RESULTS The percentage of patients with treatment success tends to increase after the new system but no significant change in level was observed. The sensitivity analyses corroborate results for 2 outcomes but when the intervention point was shifted, the positive change in level for the third outcome became significant. CONCLUSIONS Our initial hypothesis is not supported. However, the sensitivity analyses disclosed uncertainties and our study has limitations, such as a short observation time post intervention. Results are not generalizable as data of a single clinic was analysed. Nevertheless, we show the importance of collecting and analysing routine data to assess the impact of policy changes on patient outcomes. HINTERGRUND Ein neues Vergütungssystem für deutsche psychiatrische Kliniken wurde 2009, basierend auf § 17d KHG Psych-Entgeltsystem beschlossen. Das Vergütungssystem kann seit 2013 freiwillig eingeführt werden, jedoch wächst bei den Therapeuten zunehmend die Befürchtung, dass sich das System negativ auf die Patientenbehandlung auswirkt. ZIEL DER ARBEIT Ziel ist es, anhand von Routinedaten einer bayerischen Klinik zu analysieren, ob das neue System negative Auswirkungen auf den Therapieerfolg hat. MATERIAL UND METHODEN Aggregierte Daten von 1760 Patienten für die Jahre 2007--2016 wurden ausgewertet und eine unterbrochene Zeitreihenanalyse berechnet. Es wurden 3 Instrumente zur Messung des Therapieerfolgs bestimmt. Erwartet wurde, dass der Anteil an Patienten mit Therapieerfolg nach der Änderung des Vergütungssystems abnimmt. Die Robustheit der Ergebnisse wurde durch Sensitivitätsanalysen getestet. ERGEBNISSE Der Anteil an Patienten mit Therapieerfolg scheint nach der Einführung des neuen Systems zuzunehmen, jedoch zeigt keine der Variablen eine signifikante Veränderung. Die Sensitivitätsanalysen bestätigen die Ergebnisse für 2 Variablen, bei einer Verschiebung des Interventionszeitpunktes zeigt eine Variable einen signifikanten Anstieg. SCHLUSSFOLGERUNG Unsere Hypothese wurde nicht bestätigt. Die Ergebnisse müssen vorsichtig interpretiert werden, da die Sensitivitätsanalysen Unsicherheiten aufdeckten und Einschränkungen, wie z. B. eine sehr kurze Post-Interventionsphase, gegeben sind. Trotzdem konnten wir zeigen, wie wichtig es ist Routinedaten zu analysieren, um Auswirkungen politischer Maßnahmen zu beurteilen.

Dokument bearbeiten Dokument bearbeiten