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Bock, Freia de und Rehfuess, Eva Annette (2021): Mehr Evidenzbasierung in Prävention und Gesundheitsförderung: Kriterien für evidenzbasierte Maßnahmen und notwendige organisationale Rahmenbedingungen und Kapazitäten. In: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Bd. 64, Nr. 5: S. 524-533 [PDF, 833kB]

Abstract

The German Prevention Act underlines the need for an evidence-based approach to prevention and health promotion. It is unclear which steps and processes are necessary for the evolving system of prevention and health promotion in Germany to meet this requirement. This overview article aims to define and operationalize evidence-based interventions in prevention and health promotion and describes the necessary organizational support and capacity building to foster evidence-based action in practice.Based on the international scientific literature and the Federal Centre for Health Education's Memorandum on Evidence-based Prevention and Health Promotion, the term evidence-based intervention is defined and operationalized, and implementation requirements in terms of organizational processes and capacity building are described and discussed.To foster implementation of evidence-based action in practice, decision makers in policy and practice should draw on a~shared understanding of the concept of evidence-based interventions and of the need for evaluations that assure generating evidence while implementing interventions. Moreover, organizational support is necessary, such as emphasizing the value of evidence-based action within organizations, ensuring access to existing evidence databases with a~transparent and relevant presentation of evidence, advancing competencies of the workforce in searching for and interpreting evidence syntheses, as well as promoting a~systematic cooperation between practitioners and researchers.Implementing the above-described elements for more evidence-based action is an important step towards strengthening the evolving system of prevention and health promotion as a~fifth pillar of the German health system. ZUSAMMENFASSUNG Für die Umsetzung des Präventionsgesetzes in einem sich entwickelnden System Prävention und Gesundheitsförderung (PGF) ist die Anforderung der Evidenzbasierung formuliert. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Schritte, Prozesse und Vorgehensweisen in diesem System benötigt werden, um der Anforderung zunehmend gerecht zu werden. Dieser Übersichtsartikel diskutiert für Deutschland, wie evidenzbasierte Maßnahmen in der Praxis operationalisiert werden können und welche organisationalen Rahmenbedingungen und Kapazitäten für ein evidenzbasiertes Handeln von AkteurInnen notwendig sind.Aufbauend auf internationalen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Memorandum Evidenzbasierte Prävention und Gesundheitsförderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird zunächst das Verständnis von evidenzbasierten Maßnahmen erläutert und im Weiteren werden Elemente zur Umsetzung von mehr Evidenzbasierung skizziert.Neben der transparenten und einheitlichen Darstellung in Datenbanken und Empfehlungen ist es notwendig, bei EntscheidungsträgerInnen in Praxis und Politik ein gemeinsames Verständnis von evidenzbasierten Interventionen und von Anforderungen für eine Evaluation, die Evidenzbasierung sichert, zu schaffen. Darüber hinaus kann evidenzbasiertes Handeln von EntscheidungsträgerInnen gefördert werden durch Wertschätzung gegenüber Evidenzbasierung in ihren Organisationen, durch Gewährleistung eines regelhaften Zugangs zu Evidenzdatenbanken, durch verbesserte Kompetenzen in Bezug auf Interpretation von Evidenz und durch eine systematische Zusammenarbeit mit der Wissenschaft.Mehr Evidenzbasierung ist eine Voraussetzung für die nachhaltige Verankerung von PGF als fünfte Säule des Gesundheitssystems.

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