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Manz, Kirsi ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-7740-4076 und Mansmann, Ulrich (12. August 2021): Regionales Monitoring von Infektionen mittels standardisierter Fallfatalitätsraten am Beispiel von SARS-CoV-2 in Bayern. In: Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz [PDF, 2MB]

Abstract

Hintergrund: Karten zur zeitlichen Entwicklung der regionalen Verteilung einer gesundheitsbezogenen Maßzahl ermöglichen public-health-relevante Bewertungen des Gesundheitsgeschehens.

Ziel der Arbeit: Die Arbeit führt das Konzept der standardisierten Fallfatalitätsrate (sFFR) ein. Sie beschreibt das Verhältnis der regionalen Abweichung in der Mortalität zur regionalen Abweichung im dokumentierten Infektionsprozess. Die regionalen sFFR-Werte werden in Karten dargestellt und die darin beobachtete zeitlich variierende regionale Heterogenität interpretiert.

Materialien und Methoden: Die regionale sFFR ist der Quotient der regionalen standardisierten Mortalitäts- und Fallrate. Sie wird mittels eines bivariaten Modells geschätzt. Die in Karten dargestellten sFFR-Werte basieren auf den SARS-CoV-2-Meldedaten aus Bayern seit Anfang April 2020 bis Ende März 2021. Es werden 4 Quartale (Q2/20, Q3/20, Q4/20, Q1/21) betrachtet.

Ergebnisse: In den betrachteten Quartalen liegen die bayerischen naiven FFR-Werte bei 5,0 %, 0,5 %, 2,5 % und 2,8 %. In Q2/20 sind die regionalen sFFR-Werte unregelmäßig über das Bundesland verteilt. Diese Heterogenität schwächt sich in der zweiten Welle der Epidemie ab. In Q1/21 zeigen sich in Südbayern nur vereinzelt Regionen mit erhöhter sFFR (> 1,25). Im Norden Bayerns bilden sich Cluster von Regionen mit einer sFFR > 1,25. Das Oberallgäu ist die Region mit dem niedrigsten sFFR-Wert (0,39, 95 % Kredibilitätsintervall: 0,25–0,55).

Diskussion: In Bayern zeigen sich heterogene regionale SARS-CoV-2-spezifische sFFR-Werte, die sich über die Zeit verändern. Sie schätzen das relative Risiko, als dokumentierter Infektionsfall an/mit COVID-19 zu versterben. Eine starke kleinräumige Variabilität der sFFR legt nahe, regionale gegenüber übergeordneten Maßnahmen zur Steuerung des Infektionsgeschehens vorzuziehen.

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