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Knobelsdorff-Brenkenhoff, Florian von; Bauer, W. R.; Deneke, T.; Fleck, E.; Rolf, A.; Schulz-Menger, Jeanette; Sommer, P.; Tillmanns, C. und Eitel, I. (2019): Empfehlungen zu kardialen MRT-Untersuchungen bei Patienten mit Herzschrittmachern und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren. In: Kardiologe, Bd. 13, Nr. 2: S. 75-86

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

In dieser Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) werden die besonderen Aspekte von kardialen Magnetresonanztomographie(MRT)-Untersuchungen bei Patienten mit Herzschrittmachern (HSM) und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICD) dargestellt. Es ist eine Ergänzung/Aktualisierung zu dem Konsensuspapier der DGK und der Deutschen Röntgengesellschaft aus dem Jahr 2017 über MRT-Untersuchungen bei Patienten mit HSM und ICD. Fokussiert auf kardiale MRT-Untersuchungen, werden physikalische und elektrophysiologische Erklärungen, hilfreich für Verständnis und Handhabung versierter Anwender, sowie Handlungsempfehlungen bezüglich Fragestellung und Patientenauswahl, Geräteprogrammierung, Monitoring und Modifikation der MRT-Sequenzen gegeben. Ziel ist es, Patienten mit aktiven kardialen Implantaten den Zugang zu einer kardialen MRT-Untersuchung unter strenger Indikationsprüfung zu ermöglichen, ohne relevante Einschränkungen in Patientensicherheit und Bildqualität einzugehen. Kernaussagen dieser Empfehlungen sind: 1. In Analogie zu sonstigen MRT-Untersuchungen sind konventionelle (d. h. nicht bedingt MRT-sichere) HSM- und ICD-Systeme auch für kardiale MRT-Untersuchungen nicht mehr als eine absolute, sondern als eine relative Kontraindikation anzusehen. 2. Kardiale MRT-Untersuchungen bei Patienten mit HSM oder ICD sind jedoch mit einem besonderen Risiko verbunden, da sich einerseits das Gerät in der Bildgebungsregion befindet und dadurch Wechselwirkungen zwischen Gerät, MRT und Gewebe verstärkt sein können, und andererseits das Myokard der untersuchten Patienten potenziell vulnerabel und daher möglicherweise anfällig für Störeinflüsse ist. 3. Neben Sicherheitsaspekten kann die Bildqualität durch einen HSM oder ICD beeinträchtigt werden, sodass angepasste MRT-Pulssequenzen erforderlich sein können. 4. Entscheidend bei Indikationsstellung und Untersuchungsdurchführung sind die Abschätzung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses, eine umfassende Aufklärung über spezifische Risiken, dezidierte HSM-/ICD-bezogene und MRT-bezogene Sicherheitsmaßnahmen zur Reduzierung dieser Risiken sowie adäquate Monitoringtechniken während der MRT-Untersuchung. Diese Komplexität erfordert die Anwesenheit von in kardialer MRT und ICD/HSM-Therapie erfahrenem ärztlichen Personal. 5. Wenn auch einige HSM und ICD als bedingt MRT-sicher („MR conditional“) einschließlich kardialer MRT-Untersuchungen zugelassen sind, gelten dennoch weitgehend ähnliche Vorsichts- und Monitoringmaßnahmen wie bei Trägern konventioneller HSM- und ICD-Systeme. Für die Patientensicherheit sind die genaue Kenntnis und Beachtung der spezifischen Nutzungsbedingungen des jeweiligen HSM oder ICD entscheidend.

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