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Lukaschek, Karoline; Frank, Milena; Gensichen, Jochen; Halfter, Kathrin und Schneider, Antonius (2021): Kurze Screener für Suizidalität in der Allgemeinmedizin: Eine systematische Übersichtsarbeit. In: MMW Fortschritte der Medizin, Bd. 163: S. 9-18

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Hintergrund: Es werden verfügbare Studien zusammengefasst, die über die diagnostische Genauigkeit von Kurzinstrumenten für suizidales Verhalten in der Primärversorgung berichten. Methode: Die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, PsychINFO, PSYNDEX und Cochrane Library wurden ohne zeitliche Beschränkung durchsucht. Das Verzerrungsrisiko und Bedenken bezüglich der Anwendbarkeit wurden mithilfe des QUADAS-2-Tools bewertet. Die Gewissheit der Evidenz wurde mit GRADEpro bewertet. Eingeschlossen wurden Studien mit Patienten der Allgemeinmedizin oder Studienteilnehmern aus der Allgemeinbevölkerung. Suizidalität war der definierte Ziel-Zustand. Im Hinblick auf die Anwendbarkeit in der Primärversorgung wurden nur Studien berücksichtigt, die kurze Screeninginstrumente untersuchten; ein kurzes Instrument wurde definiert als ein Instrument mit nicht mehr als 12 Items. Sensitivität, Spezifität sowie positiver und negativer prädiktiver Vorhersagewert wurden bewertet. Ergebnisse: Insgesamt wurden 12.460 Studien identifiziert, von denen n = 7 alle strengen Kriterien erfüllten und eingeschlossen wurden. Die Sensitivität lag bei 0,26-1,00, die Spezifität bei 0,64-0,99, der positive prädiktive Wert bei 0,06-0,91 und der negative prädiktive Wert bei 0,83-1,00. Das Verzerrungsrisiko wurde als mäßig und die Bedenken bezüglich der Anwendbarkeit als akzeptabel eingestuft. Eine erforderliche Sensitivität von mindestens 0,80 und eine Spezifität von 0,50 mit einer moderaten bis hohen GRADE-Bewertung wurde von 8 der 11 Indextests erreicht. Schlussfolgerungen: Kurze Screeninginstrumente können den Ausschluss von Suizidalität unterstützen, sind aber für ein Erkennen von Suizidalität weniger geeignet. Sie können Hausärzte bei einer ersten Einschätzung bestärken, aber im Falle eines positiven Testergebnisses sollte eine valide diagnostische Einschätzung durch ein strukturiertes klinisches Interview erfolgen.

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