Abstract
Der Zufallscharakter zellulärer Strahleneffekte muß nicht stets auf einer Variabilität der Strahlenempfindlichkeit oder auf einer inhomogenen Verteilung der absorbierten Energie auf die Einheiten einer bestrahlten Population oder ihre ldquorTreffbereicheldquo beruhen, sondern kann auch bei einer kontinuierlich mit der Dosis zunehmenden ldquordispersen Vorschädigungldquoaller Einheiten zustandekommen, wenn diese die inhärente Labilität des lebenden Systems erhöht. Das zufallsartige ldquorkritische Ereignisldquo, das über das Eintreten der Testreaktion entscheidet, muß daher nicht unbedingt schon durch die Energieabsorption gegeben sein, sondern kann in einem späteren Glied der Ursachenkette liegen. Charakteristisch für den Verlauf von Überlebenskurven ist ihre Neigung in halblogarithmischer Darstellung; wir bezeichnen diese Größe als ldquorReaktivitätldquo. Kurvenformen, die bisher durch den Mehrtreffer- oder Mehrbereichsansatz gedeutet wurden, ergeben sich auch, wenn man allein die Tatsache berücksichtigt, daß die Reaktivität mit der Dosis ansteigen kann. Strebt die Reaktivität mit steigender Dosis einem Endwert zu, so kann dies darauf beruhen, daß eine dem vitalen Objekt inhärente Kompensationsfähigkeit sich mit der Dosis erschöpft. In einigen Fällen wird die biochemische Natur einer solchen Kompensationsfähigkeit bereits deutlich.
Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
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Fakultät: | Medizin |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
URN: | urn:nbn:de:bvb:19-epub-8929-0 |
ISSN: | 0301-634X |
Dokumenten ID: | 8929 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 19. Jan. 2009, 14:15 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 12:51 |