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Simmel, Stefan ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-5551-0978; Kus, Sandra ORCID logoORCID: https://orcid.org/0009-0001-0718-6704; Oberhauser, Cornelia und Coenen, Michaela ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0001-7492-7907 (2023): Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit nach unfallchirurgischer Rehabilitation – Ergebnisse der icfPROreha-Studie. In: Rehabilitation, Bd. 62, Nr. 5: S. 268-277

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Hintergrund: Nicht nur die Schwere der Verletzung, sondern auch bio-psycho-soziale Faktoren haben einen Einfluss auf gesundheitsbezogene Lebensqualität und soziale Teilhabe nach schweren muskuloskelettalen Verletzungen.

Methode: Multizentrische prospektive Längsschnittstudie mit Nacherhebungszeitraum bis zu 78 Wochen nach Entlassung aus der stationären unfallchirurgisch-orthopädischen Rehabilitation bei Patienten mit schweren muskuloskelettalen Verletzungen. Die Datenerfassung erfolgte mittels eines umfassenden Assessment-Tools. Lebensqualität wurde mit dem EQ-5D-5L erfasst, die Arbeitsfähigkeit mittels Selbstangaben der Patienten und einer Abfrage bei Kostenträgern. Analysen zum Zusammenhang zwischen Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit, zur Veränderung der Lebensqualität im Verlauf im Vergleich zur deutschen Allgemeinbevölkerung und multivariate Analysen zur Prädiktion der Lebensqualität wurden durchgeführt.

Ergebnis: Von 612 Studienteilnehmern (444 Männer (72,5%); M=48,5 Jahre; SD 12,0) kehrten 78 Wochen nach Entlassung aus der stationären Rehabilitation 502 (82,0%) an den Arbeitsplatz zurück. Die Lebensqualität verbessert sich im Verlauf der Rehabilitationsmaßnahme im Mittel deutlich von 50,18 auf 64,50 (visuelle Analogskala des EQ-5D-5L) und im weiteren Verlauf geringfügig auf 69,38 zu 78 Wochen nach Entlassung aus der stationären Rehabilitation. Der EQ-5D Index liegt unter den Normwerten der Allgemeinbevölkerung. 18 Aspekte zur Prädiktion der Lebensqualität 78 Wochen nach Entlassung aus der Rehabilitation wurden selektiert. Unter anderem haben Ruheschmerz und der Verdacht auf eine Angststörung bei Aufnahme einen sehr starken Effekt auf die Lebensqualität. Auch Kontextfaktoren wie Therapien nach der Akutversorgung und Selbstwirksamkeit haben einen Effekt auf die Lebensqualität 78 Wochen nach Entlassung aus der stationären Rehabilitation.

Schlussfolgerung: Bio-psycho-soziale Faktoren haben einen großen Einfluss auf die langfristige Lebensqualität Unfallverletzter. Bereits bei der Entlassung aus der Akutklinik und mehr noch zu Beginn der stationären Rehabilitation können entscheidende Weichen gestellt werden, um eine bestmögliche Lebensqualität für die Betroffenen zu erreichen.

Abstract

Summary Background: Not only the severity of an injury, but also bio-psycho-social factors affect health-related quality of life and participation in social life after severe musculoskeletal injuries.

Methods: Multicentre prospective longitudinal study with follow-up up to 78 weeks after discharge from inpatient trauma rehabilitation. Data were collected using a comprehensive assessment tool. Quality of life was assessed using the EQ-5D-5L, return to work by patients’ self-reports and routine data of health insurances. Analyses of the association between quality of life and return to work, change over time in quality of life compared to the general German population and multivariate analyses to predict quality of life were conducted.

Result: Of 612 study participants (444 men (72.5%); M=48.5 years; SD 12.0), 502 (82.0%) returned to work 78 weeks after discharge from inpatient rehabilitation. Quality of life improved during rehabilitation treatment from 50.18 to 64.50 (mean of visual analogue scale of EQ-5D-5L) and slightly to 69.38 78 weeks after discharge from inpatient trauma rehabilitation. EQ-5D index was below the values of the general population. In total, 18 factors were selected to predict quality of life 78 weeks after discharge from inpatient trauma rehabilitation. Among others, pain at rest and suspected anxiety disorder at admission had a very strong effect on quality of life. Contextual factors such as therapies after acute care and self-efficacy also had an effect on quality of life 78 weeks after discharge from inpatient rehabilitation.

Conclusion: Bio-psycho-social factors affect long-term quality of life of patients with musculoskeletal injuries. Already at the time of discharge from acute treatment and even more at the beginning of inpatient rehabilitation, decisions can be made in order to achieve the best possible quality of life for those affected.

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