Logo Logo
Hilfe
Hilfe
Switch Language to English

Liebenau, Diana (10. Juli 2024): Bilderjurisprudenz und Urheberrecht. Private Werke in gerichtlichen Entscheidungen zwischen Schranken und Gemeinfreiheit. In: Zeitschrift für geistiges Eigentum, Bd. 16, Nr. 2: S. 169-211 [PDF, 1MB]

Abstract

Bilderjurisprudenz und Urheberrecht Private Werke in gerichtlichen Entscheidungen zwischen Schranken und Gemeinfreiheit Wenn ein Gericht in seiner Entscheidung urheberrechtlich geschützte Werke, wie z. B. Bilder zur Veranschaulichung des Sachverhalts, verwendet, ist die urheberrechtliche Rechtslage erstaunlich unklar. Der Beitrag beleuchtet das Verhältnis der harmonisierten Schranken der Rechtspflege (§ 45 Abs. 1, 3 UrhG) und des Zitatrechts (§ 51 UrhG) zu der europarechtlich nicht determinierten Gemeinfreiheit amtlicher Werke (§ 5 Abs. 1 UrhG). Die Schranke der Rechtspflege in Art. 5 Abs. 3 lit. e) Infosoc-RL, so der Beitrag, ist nicht europarechtskonform im deutschen Recht umgesetzt. Die derzeitige deutsche Rechtsprechung zum Bildzitat ist zu eng. Auf Grundlage der Idee/Ausdruck-Dichotomie wird ein neuer, informationsbasierter Ansatz zu § 5 Abs. 1 UrhG entwickelt, der erklärt, warum private Werke nicht gemeinfrei werden, nur weil sie Teil einer Gerichtsentscheidung als amtliches Werk sind.

Abstract

When a court uses private, copyrightable works in its opinion, for instance pictures to visual-ize the facts of the dispute, the state of the law is surprisingly muddy. The article clarifies the relationship between the harmonized limitations for use in judicial proceedings (Art. 5(3)(e) Infosoc Dir.) and citation (Art. 5(3)(d) Infosoc Dir.) and the national rules exempting official works from copyright protection (Sec. 5(1) German Copyright Act). According to the article, German law does not correctly implement Art. 5(3)(e) Infosoc Dir. The current German jurisprudence on citing images is too narrow and needs to be broadened in accordance with European and international law. The article develops a novel approach based on the idea /expression distinction to explain that private works do not lapse into the public domain just because they are part of an official work.

Dokument bearbeiten Dokument bearbeiten