Abstract
Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit der Möglichkeit von Graden der Zurechnung in Kants praktischer Philosophie. Es ist bezweifelt worden, dass Kant in seiner Theorie Platz für Grade der Zurechnung einräumen kann, sodass wir Kant zufolge entweder voll verantwortlich für jede unserer Handlungen sind, oder eben gar nicht zum Kreis der verantwortungsfähigen Akteure gehören, so wie Kinder oder Geisteskranke. Ich werde die Gründe in der Kantischen Theorie darstellen, die gegen die Möglichkeit von Entschuldigungen und Graden der Zurechnung sprechen. Doch Kant selbst nimmt in einer Passage in der Metaphysik der Sitten an, dass es Zurechnungsgrade gibt. Ausgehend von dieser Passage argumentiere ich für eine Lösung, wie Grade der Zurechnung mit Kants Theorie vereinbart werden können. Diese Lösung beruht auf der Unterscheidung zweier Stufen von Zurechnung und dementsprechend zweier Arten von Gründen, die die Zurechnung von Handlungen anfechten können.
Dokumententyp: | Konferenzbeitrag (Vortrag) |
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Keywords: | Kant, Zurechnung, Entschuldigungen |
Fakultät: | Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft > XXII. Deutscher Kongress für Philosophie
Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft > XXII. Deutscher Kongress für Philosophie > Philosophie der Aufklärung und Deutscher Idealismus |
Themengebiete: | 100 Philosophie und Psychologie > 170 Ethik |
URN: | urn:nbn:de:bvb:19-epub-12594-7 |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 12594 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 03. Jan. 2012, 11:21 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 12:53 |
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