Abstract
Sebastian Ziegaus interessiert sich in seiner Dissertation für die kommunikative Herstellung der wissenschaftlichen Praxis im Zusammenspiel von Forschenden und technischen Medien. Durch neue Vernetzungstechnologien wie Datenbanken und das Internet entstehen neue Interaktionen in Forschungssystemen, was, so ZIEGAUS, methodisch jedoch meist nicht ausreichend reflektiert werde. Anhand eines kommunikationstheoretischen Modells untersucht er die Selbstbeschreibung sozialwissenschaftlicher Theorien und Methoden. Darüber hinaus will er nicht weniger leisten als eine Neubestimmung der Selbstbeschreibung der Sozialwissenschaften als "kommunikative Sozialforschung". Er schreibt dabei nicht aus der Position eines Sozialwissenschaftlers, sondern als historisch und theoretisch interessierter Medienund Kommunikationswissenschaftler. Daraus resultieren aus einer soziologischen Perspektive gleichsam Stärken und Schwächen des hier besprochenen Bandes. So bietet Ziegaus im empirischen Teil eine kreative Untersuchung des erkenntnistheoretischen Zugangs sozialwissenschaftlicher Schulenbildung an und deutet diese als Form des Komplexitätsmanagements. Die normative Forderung nach der Durchsetzung einer kommunikativen Sozialforschung und deren emphatische Einforderung sind hingegen weniger überzeugend und schließen nicht an die empirischen Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung an.
Dokumententyp: | Rezension |
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Keywords: | kommunikative Sozialforschung; Medien; Kommunikationswissenschaft |
Fakultät: | Sozialwissenschaften > Department: Institut für Soziologie |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 380 Handel, Kommunikation, Verkehr |
URN: | urn:nbn:de:bvb:19-epub-14111-1 |
ISSN: | 1438-5627 |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 14111 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 12. Okt. 2012, 11:48 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 12:54 |