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Schlicht, Ekkehart ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0001-8227-5451 (14. Februar 2008): Lohnspreizung und Effizienz. Münchener Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge (VWL) 2008-1 [PDF, 290kB]

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Abstract

Wage Dispersion and Efficiency. It is often assumed that markets generate efficient allocations, but these are not necessarily fair. The widening of wage differentials that is currently observed is interpreted in this manner: Skill-biased technological progress increases demand for skilled work and makes unskilled labor redundant. Increasing wage dispersion is seen as a market response to an increased scarcity of skilled workers.

While wage differentials are widening, we observe at the same time increasing over-qualification in all segments of the labor market. This suggests an increasing abundance of skilled workers, rather than shortage. This paper suggest an explanation for the joint occurrence of wage dispersion and over-qualification. Wage dispersion is brought about by the wage-setting policies of firms that respond to an increased importance of skill differences among workers. The widening wage differentials render the acquisition of skills more rewarding. As a result, wage dispersion and over-qualification increase together. Both are inefficient. Policies that bring wage differentials closer to compensating differentials will increase both efficiency and fairness, quite in line with the classical position taken by Adam Smith on these issues.

Abstract

Marktergebnisse, so wird oft vermutet, seien effizient, aber nicht unbedingt gerecht. Die gegenwärtig zu beobachtende Ausweitung der Lohndifferentiale zwischen verschiedenen Tätigkeiten wird in diesem Sinne als effizient, wenngleich auch als möglicherweise ungerecht gedeutet. Der technische Fortschritt führe eben dazu, daß anspruchsvolle Arbeit zunehmend knapp und weniger anspruchsvolle Arbeit zunehmend redundant werde. Die zunehmende Lohnspreizung wird als Marktkonsequenz dieser Entwicklung gesehen.

Dieser Deutung steht die ebenfalls zu beobachtende Zunahme der Überqualifikation in allen Arbeitsmarktsegmenten gegenüber, die eher auf eine Qualifikationsschwemme als auf eine Knappheit an Qualifikationen hindeutet. Dieser Beitrag liefert eine theoretische Deutung der Parallelentwicklung von Lohnspreizung und Überqualifikation. Die zunehmende Lohnspreizung ergibt sich aus dem Lohnsetzungsverhalten der Unternehmungen angesichts einer zunehmenden Bedeutung von Qualifikationsunterschieden bei den Arbeitskräften. Diese Entwicklung führt zum gleichzeitigen Auftreten von Überqualifikation und Lohnspreizung. Beide Entwicklungen sind allokativ nachteilig. Maßnahmen, die -- ganz im klassischen Sinne -- die Lohndifferentiale an kompensierende Differentiale heranführen dienen zugleich der Verbesserung der Effizienz und der Gerechtigkeit.

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