Abstract
Die Bildnisse der Tetrarchenkaiser und Konstantins d. Gr. werden im Folgenden unter drei Aspekten betrachtet und miteinander verglichen: Gefährlichkeit, Schönheit und Alexanderhaftigkeit. Dabei lassen sich wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Selbstdarstellung beobachten: Durch den Umgang mit wilden Tieren konnten sich die Tetrarchen als gefährliche Kaiser in Szene setzen; Konstantin übertraf deren Gefährlichkeit aber noch, indem er sich 313 auf einem Münztyp (hinter dem ein Porträtgemälde stehen dürfte) mit einem ‚blutigen‘ Dolch abbilden ließ. Während die Tetrarchen nach dem Vorbild Caracallas ihren Untertanen gegenüber unerbittlich und furchteinflößend auftraten, wollte Konstantin von Beginn seiner Herrschaft an als schöner Kaiser gesehen werden und löste sich in hellenistischer Manier sogleich aus dem tetrarchischen Porträtschema heraus. Schließlich haben sich besonders Galerius und Konstantin als neuer Alexander geriert. Bestimmte Münzporträts Konstantins, die diesen mit einem von Alexander d. Gr. übernommenen himmelwärts gerichteten Blick zeigen, lassen darüber hinaus den Schluss zu, dass dieser bereits 325/327 zu einem Perserkrieg aufbrechen wollte bzw. die kaiserliche Zentrale Planungen dieser Art in der Öffentlichkeit verbreitete. Schließlich wird in einem Exkurs zur Inschrift des Konstantinsbogens dargelegt, dass sich die Formulierung 'instinctu divinitatis‘ auf Sol, 'mentis magnitudine‘ aber auf Konstantin bezieht
Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
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Fakultät: | Geschichts- und Kunstwissenschaften > Historisches Seminar > Alte Geschichte |
Themengebiete: | 900 Geschichte und Geografie > 900 Geschichte |
ISSN: | 0342-5231 |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 56502 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 03. Jul. 2018, 10:08 |
Letzte Änderungen: | 03. Jul. 2018, 10:08 |