Abstract
Aktuellen Studien zufolge scheint sich gerade unter den nach der Unabhängigkeit geborenen Jugendlichen in der Ukraine eine staatsnational orientierte Identitätsbestimmung auszubreiten. Da die ukrainische Sprache lediglich Symbolwert für diese neue Identität besitzt, ist die erste wichtige Frage, was dies für die tatsächliche Verwendung des Ukrainischen bedeutet. Unter Einbeziehung des sog. Suržyk wird dessen Rolle als Katalysator einer asymmetrischen sozialen Spaltung in sog. Zentristen und Russophone einerseits sowie in Ukrainophone andererseits aufgezeigt. Suržyk als eine wie auch immer geartete Form der Hinwendung zum Russischen wird dabei als Gefährdung für die Verwendung des Ukrainischen bzw. als ein darüber weit hinausgehendes Symbol für eine tiefgreifende, die gesamte Ukraine umfassende sprachliche Verunsicherung gedeutet, die eng mit Problemen der neuen staatsnational gefaßten Identität verbunden ist.
Dokumententyp: | Buchbeitrag |
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Keywords: | Staatsnationale Identität, Eliten, Sprachloyalität, Symbolcharakter der ukrainischen Sprache, Suržyk, Sprachkonflikt, sprachliche Verunsicherung, Typen slavischer Standardsprachen. |
Fakultät: | Sprach- und Literaturwissenschaften > Department 2 > Slavische Philologie |
Themengebiete: | 400 Sprache > 490 Andere Sprachen |
ISBN: | 978-3-95925-047-4; 978-3-95925-048-1 |
Ort: | München |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 71589 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 06. Apr. 2020, 08:20 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 13:52 |