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Richter, Andreas ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-2588-4813 (2000): Die ökonomische Funktion von Haftungsregeln bei Risikoaversion und Haftpflichtversicherungsmöglichkeiten. In: Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft, Bd. 89, Nr. 2-3: S. 421-431

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Die in der Literatur zur ökonomischen Analyse des Haftungsrechts übliche Reduktion der Bedeutung haftungsrechtlicher Vorschriften auf deren Präventions- bzw. Anreizfunktion läßt sich nur durch die Annahme risikoneutralen Verhaltens der involvierten Entscheidungsträger oder die Prämisse „kostenloser“ Versicherungsmöglichkeiten rechtfertigen. Dieser Aufsatz stellt die Ergebnisse einer konsequenten Integration risikoscheuen Entscheidungsverhaltens bzw. einer geeigneteren Abbildung der Versicherung in den betreffenden Modellen vor, wobei neben dem Aspekt der Prävention auch die Risikoallokationswirkung der Haftung in den Vordergrund rückt. Es werden zunächst kurz die Ergebnisse für den Fall risikoneutraler Akteure dargelegt, ferner wird die Relevanz der Risikoaversionsprämisse erläutert, bevor Aussagen skizziert werden, die sich im Modell mit Risikoaversion und Haftpflichtversicherungsmöglichkeiten ableiten lassen. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, welche Haftungsregel für Risikobereiche, die durch die Gefahr einer Kumulierung von Schäden gekennzeichnet sind, besonders geeignet ist. Daß sich hier die Verschuldenshaftung als eine approximativ effiziente Lösung erweist, ist insbesondere deshalb zu beachten, weil diese Bereiche in Deutschland typischerweise der Gefährdungshaftung unterliegen.

Abstract

Most of the literature on the economic analysis of liability law reduces the economic importance of liability regulations to their prevention or incentive function. This is due to the premise of risk neutral decision behavior or to the assumption of „costless“ insurance that is very often used in this context. In this paper the case of risk neutrality is discussed briefly. Then the relevance of risk aversion is explained, and results are presented from an analysis which integrates risk averse behavior and employs a more adequate modeling of the insurance supply, such that the risk allocation function of liability rules is given emphasis in addition to the aspect of loss prevention. An important result is that for large numbers of potential victims an ideal solution can be approximated by a negligence rule. This insight is particularly interesting in light of the fact that liability risks which are characterized by large numbers of victims usually are regulated by strict liability.

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