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Dahme, Stephan (2006): "Den eigenen Garten bebauen..." - Paul Klees Illustrationen zu Voltaires "Candide" als Durchbruch in der Entwicklung seines zeichnerischen Frühwerks. Magisterarbeit, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München. [PDF, 605kB]

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Abstract

Bis zu seiner Tunisreise von 1914 hat sich Klee fast ausschließlich als Grafiker und Zeichner betätigt. Dabei stellte sich ihm schon früh auch die Frage nach der Illustration, sei es in Form einzelner, satirischer Zeichnungen für den "Simplicissimus", sei es in der klassischen Form des Zyklus als Begleitung eines literarischen Werkes. 1909 kam ihm erstmals der Gedanke an die Illustration von Voltaires bekanntestem Roman "Candide ou l’optimisme" (1759), der ihn vor allem wegen seines "kostbar-sparsam-treffenden" Ausdrucks faszinierte. Doch erst 1911 begann er tatsächlich mit der Arbeit an den von ihm mit leichter Selbstironie "Candideln" genannten Illustrationen. Sie sollten ihn weitere zwei Jahre beschäftigen – mühevolle Jahre, wie er später schreiben wird. Jahre aber auch, die für seine künstlerische Entwicklung von höchster Bedeutung waren. Noch 1928 schrieb er an den Dichter Paul Eluard: "Diese beiden Jahre bereue ich durchaus nicht, weil sie eine Vereinigung schließlich brachten." Seit dem Verlassen der Münchner Akademie im Sommer 1901 hatte Klee in seiner Kunst zwischen Naturnachahmung und Imagination, "Bildnerischem" und "Dichterischem", zwischen fester Kontur und deren weitgehender Auflösung geschwankt. Hier nun kam seine ruhelose Suche zu einem vorläufigen Ende: die genannten Kräfte kamen ins Gleichgewicht und standen ihm fortan immer selbstverständlicher zur Verfügung. Damit aber hatte er sich, nur zwei Jahre vor seiner Initiation als "Maler" auf der Tunisreise, für den Bereich der Grafik den sprichwörtlich gewordenen Schlusssatz des von ihm illustrierten Romans zu eigen gemacht: "Il faut cultiver notre jardin."

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