Abstract
Der Beitrag zeigt, wie Foucaults diskurstheoretische Überlegungen für die Untersuchung von Spielfilmen und die Analyse der darin enthaltenen Konstruktionen sozialer Wirklichkeit herangezogen werden können. Ausgehend von der Annahme, dass Filme gesellschaftliche Machtverhältnisse zum Ausdruck bringen und somit auch die filmischen Realitätsangebote das Ergebnis der Auseinandersetzung um legitime Bedeutungen sind, verknüpft das hier vorgestellte Programm die geisteswissenschaftliche Filmanalyse mit dem von Foucault stammenden Konzept zur Untersuchung der diskursiven Formationsregeln von Texten. Plädiert wird damit für ein Vorgehen, das das wechselseitige Bedingungsverhältnis von Filminhalt und gesellschaftlichen Strukturen konsequent zu Ende denkt. Es wird ein theoretischer und methodischer Zugriff entwickelt, der den Prozess der Auswertung und Interpretation audiovisuellen Forschungsmaterials aus dem Bereich fiktionaler Unterhaltungsmedien strukturiert und nachvollziehbar macht (insbesondere mittels einer kategoriengeleiteten Analyse von Filmprotokollen). Dieser Zugriff wird schließlich am Beispiel des deutschen Spielfilms Kriegerin (Wnendt 2012) veranschaulicht. Auf diesem Weg soll das Medium Film für sozialwissenschaftliche Perspektiven und systematische Untersuchungsdesigns zugänglich gemacht werden.
Item Type: | Book Section |
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Faculties: | Social Sciences > Communication |
Subjects: | 300 Social sciences > 300 Social sciences, sociology and anthropology |
ISBN: | 978-3-658-18404-9 |
Place of Publication: | Wiesbaden |
Language: | German |
Item ID: | 107342 |
Date Deposited: | 06. Oct 2023, 07:24 |
Last Modified: | 06. Oct 2023, 07:24 |