Abstract
Die Analyse islamistischer Online-Propaganda ist bedeutsam, weil die salafistische Szene seit Jahren wächst und sich für die Kommunikationswissenschaft, aber auch für die journalistische Berufspraxis die Frage stellt, wie Anhänger dieser Form des Extremismus die Medien wahrnehmen. Der vorliegende Beitrag untersucht dies anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse der in den vergangenen drei Jahren veröffentlichten medienbezogenen Facebook-Posts (N = 137) von Pierre Vogel, der als Deutschlands bekanntester Salafist gilt. Die Befunde zeigen, dass Vogel ganz unterschiedliche journalistische Mediengattungen wahrnimmt, seine Anhänger also zumindest mittelbar mit journalistischen Inhalten in Kontakt kommen. Die Medienberichterstattung wird als äußerst feindlich wahrgenommen und ihr gleichzeitig ein relativ großer Einfluss auf Muslime sowie die Gesamtbevölkerung unterstellt. Daraus resultieren jedoch keine medienbezogenen Positionen oder Aufrufe zu Verhaltensweisen, die als extremistisch einzustufen wären.
Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
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Fakultät: | Sozialwissenschaften > Kommunikationswissenschaft |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaft, Soziologie |
ISSN: | 0033-4006 |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 107351 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 06. Okt. 2023, 10:56 |
Letzte Änderungen: | 09. Okt. 2023, 09:07 |