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Bondanza, Alicia (17. Oktober 2023): Zum narrativen Selbstkonzept von Trans*Identität. Masterarbeit, Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München. [PDF, 1MB]

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Abstract

Unter dem Selbstkonzept eines Menschen versteht Mummendey (2006) die Gesamtheit aller selbstbezogenen Einstellungen. Somit sind die Wahrnehmung, das Erinnern, das Beurteilen oder das Bewerten einer Person stets selbstbezogen. Diese selbstbezogenen Einstellungen unterliegen einem lebenslangen Wandel, in dem sich zu jeder Zeit auch Selbstdiskrepanzen ergeben können (Higgins, 1987). Gemäß Kraus (2000) geschieht die Konstruktion eines kohärenten Selbstbilds in Narrationen. Stimmen die Geschlechtsidentität einer Person nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht überein, kann von einer Trans*Identität gesprochen werden (Flütsch, 2019).

Für das Forschungsvorhaben in dieser Arbeit wurden narrativ-(autobiografische) Interviews mit zwei Trans*Männern geführt. Es wurde der Frage nachgegangen, wie sich narrative Selbstkonzepte von Trans*Personen darstellen. Dabei wurden die selbstbezogenen Einstellungen in den Kategorien Selbstkognition, Selbstkonsistenz, Selbstwert, Soziale Interaktion, Selbstdarstellung und Selbstkontrolle und Selbstregulation untersucht und somit phänomenologisch aufgezeigt, dass das Selbst eine Narration ist. Ein entscheidender Faktor war dabei, dass die Aufgabe, ein kohärentes Selbst zu schaffen, als eine lebenslange Entwicklungsaufgabe erachtet wird. Die Stabilität der Selbstkonzepte geschieht wesentlich im Erwachsenenalter.

Um weitere Rückschlüsse zu narrativen Selbstkonzepten von Trans*Identität ziehen zu können, sollten in zukünftigen Untersuchungen Trans*Frauen berücksichtigt werden, damit aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden können.

Abstract

According to Mummendey (2006), a person's self-concept is the totality of all selfrelated attitudes. Thus, the perception, remembering, judging or evaluating of a person are always self-related. These self-related attitudes are subject to lifelong change, in which self-discrepancies can also arise at any time (Higgins, 1987). According to Kraus (2000), the construction of a coherent self-image subsequently occurs in narrations. Should a person's gender identity not match the gender assigned at birth, one can speak of a trans* identity (Flütsch, 2019).

To undertake the research project in this thesis, narrative (autobiographical) interviews were conducted with two trans* men. Questions were explored about how trans* people's narrative self-concepts are expressed. Self-related attitudes were examined in the categories of self-cognition, self-consistency, self-worth, social interaction, selfpresentation, and self-control and self-regulation, thus demonstrating phenomenologically that the self is a narration. A crucial factor here was that the task of creating a coherent self is considered a lifelong developmental task. The stability of self-concepts occurs substantially in adulthood.

In order to draw further conclusions about narrative self-concepts of trans* identity, future research should include trans* women in order to obtain meaningful results.

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