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Sawalha, Nariman und Rossmann, Constanze ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-4068-4369 (2023): KommunikationsTransparenzhinweise im Gesundheitsjournalismus - Ein Experiment zum Einfluss der Offenlegung von Pharma-Lobbyismus im Gesundheitsjournalismus. 7. Jahrestagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft "Wer macht wen für Gesundheit (und Krankheit) verantwortlich?", Bielefeld, 2022. Reifegerste, Doreen; Kolip, Petra und Wagner, Anna (Hrsg.): In: Wer macht wen für Gesundheit (und Krankheit) verantwortlich? Beiträge zur Jahrestagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation 2022, Bielefeld: Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e.V.. S. 1-12 [PDF, 682kB]

Abstract

Wenngleich die Zusammenarbeit zwischen unabhängigem Gesundheitsjournalismus und interessengeleiteten Pharmakonzernen nicht inhärent falsch ist, erzeugt sie ein medienethisches Spannungsfeld, das sich nachteilig auf die Bewertung und das Vertrauen in den Journalismus auswirken kann. Transparenzhinweise (d.h. Begleitinformationen in journalistischen Beiträgen, die bspw. Pharmakonzerne als Finanzgeber offenlegen) sollen dem entgegenwirken. In einem Online-Experiment (N = 266) haben wir daher den Einfluss der Transparentmachung von Pharma-Lobbyismus in einem gesundheitsjournalistischen Zeitungsartikel auf die Glaubwürdigkeitswahrnehmung, die Qualitätsbewertung sowie das Vertrauen in Medium und Journalist:in seitens der Rezipient:innen untersucht. In einem 2x3 Design variierten wir den Transparenzhinweis nach seiner Länge (kurz, lang) und seiner Position (Anfang, Kasten, Sternchen) im Text. Die Kontrollgruppe erhielt denselben Artikel, jedoch ohne Hinweis auf die Zusammenarbeit mit dem im Text thematisierten Pharmakonzern. Die Ergebnisse zeigen, dass die Position des Hinweises (im Gegensatz zur Länge) einen signifikanten Einfluss hatte. Konkret wurde der Artikel mit mittig platziertem Infokasten am positivsten und vertrauenswürdigsten bewertet. Dies deutet darauf hin, dass ein Transparenzhinweis, der sich durch seine Gestaltung deutlich vom Nachrichtentext abhebt, als moralisch eher vertretbar eingestuft wird als solche, die sich eher unauffällig in den Fließtext einfügen.

Abstract

Although the collaboration between independent health journalism and interest-driven pharma companies is not inherently wrong, it creates media-ethical concerns that can have a negative impact on the evaluation of and trust in journalism. Transparency cues (i.e., accompanying information in journalistic articles that disclose pharma companies as financial backers) are intended to counteract this. Therefore, in an online experiment (N = 266), we examined the influence of disclosing pharma lobbying in a health journalistic newspaper article on the credibility perception, quality assessment, and trust in medium and journalist by the recipients. In a 2x3 design, we varied the transparency cue by its length (short, long) and its position (beginning, box, asterisks) in the text. The control group received the same article but without a cue about the collaboration with the pharma company mentioned in the text. The results show that the position of the transparency cue (as opposed to its length) had a significant impact. Specifically, the article with the centrally placed info box was rated the most positive and trustworthy. This suggests that a transparency cue that stands out from the news text in its design is perceived as morally more correct than those more inconspicuously integrated into the text.

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