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Maurer, Marcus; Jost, Pablo; Haßler, Jörg ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0003-2907-5228 und Kruschinski, Simon ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-3185-5656 (21. Dezember 2018): Auf den Spuren der Lügenpresse. Zur Richtigkeit und Ausgewogenheit der Medienberichterstattung in der „Flüchtlingskrise“. In: Publizistik, Bd. 64, Nr. 1: S. 15-35

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Die sogenannte Flüchtlingskrise 2015/2016 wurde von weiten Teilen der deutschen Bevölkerung auch als eine Krise der Medienberichterstattung wahrgenommen. Umfragedaten zeigen, dass zum Teil mehr als die Hälfte der Deutschen der Ansicht war, die Massenmedien stellten Fakten, z. B. zu soziodemografischen Merkmalen und zur Kriminalität von Zuwanderern, falsch dar und berichteten zudem einseitig positiv über Zuwanderung. Im vorliegenden Beitrag wollen wir deshalb die Richtigkeit und Ausgewogenheit der Medienberichterstattung in der „Flüchtlingskrise“ untersuchen. Dazu haben wir eine quantitative Inhaltsanalyse der Flüchtlingsberichterstattung von drei führenden deutschen Tageszeitungen und drei reichweitenstarken Fernsehnachrichtensendungen zwischen Mai 2015 und Januar 2016 durchgeführt. Um zu prüfen, ob die Medien Fakten falsch darstellten, haben wir die Berichterstattung mit statistischen Informationen über soziodemografische Merkmale und die Kriminalität von Zuwanderern verglichen. Unsere Daten zeigen, dass die Eindrücke von weiten Teilen der deutschen Bevölkerung allenfalls teilweise zutrafen: Die Medienberichterstattung stellte die relevanten Fakten überwiegend korrekt dar. Sie war zwar meist einseitig, diese Einseitigkeiten fielen jedoch nicht durchweg zugunsten der Zuwanderer aus. Zudem waren im Zeitverlauf deutliche Veränderungen in der Berichterstattung erkennbar, die vor allem im Zusammenhang mit den Vorfällen in der Silvesternacht 2015/16 standen.

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