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Buchen, Teresa; Carstensen, Kai; Henzel, Steffen und Wollmershäuser, Timo (März 2010): Was kostet die Krise? Mittelfristige Wachstumsperspektiven in Deutschland, 2010 - 2014. Münchener Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge (VWL) 2010-15 [PDF, 308kB]

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Abstract

Nach dem aus historischer Perspektive außergewöhnlich starken Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2009 ist eine Diskussion darüber entbrannt, inwieweit die derzeitige Finanzkrise Einfluss auf die mittelfristigen Wachstumsperspektiven einer Volkswirtschaft hat. So war der Produktionseinbruch während der Rezession in Deutschland von kumuliert -6,8 % besonders ausgeprägt. Da derartige Krisen meist länger anhaltende Einkommensverluste nach sich ziehen, wird im vorliegenden Beitrag versucht abzuschätzen, mit welchen mittelfristigen Folgen für Produktion und Beschäftigung in Deutschland zu rechnen ist. Dazu wird das Produktionspotenzial im Rahmen einer Wachstumsbilanzierung unter Zuhilfenahme von strukturellen Zeitreihenmodellen abgeschätzt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Niveau des Produktionspotenzials aufgrund der Finanzkrise zwischen 2007 und 2009 um 2,3 % gesunken ist. Daraus lässt sich für jeden Bundesbürger eine Einkommenseinbuße in Höhe von 1570 Euro ableiten. Demgegenüber dürfte die Trendwachstumsrate in den kommenden Jahren bei 1,3 % liegen und damit nur geringfügig niedriger ausfallen als vor Ausbruch der Krise. Als Hauptursache für den dauerhaften Einkommensrückgang wird eine Verringerung der Arbeitsproduktivität identifiziert, die sowohl durch einen Entwertung des existierenden Kapitalstocks als auch durch eine Stagnation des technischen Fortschritts verursacht wird. Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die mittelfristige Entwicklung des Produktionsfaktors Arbeit beschränken sich darauf, dass die trendmäßige Entwicklung der Erwerbstätigkeit etwas weniger optimistisch zu beurteilen ist, als vor Ausbruch der Krise. Die Trendarbeitslosenquote dürfte demzufolge bei knapp 9 % stagnieren.

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