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Horst, Thomas ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-0784-7795 und Garcia, João Carlos ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0001-8946-3922 (14. Dezember 2021): Mapas antigos portugueses nas Bibliotecas alemãs: sua descoberta, estudo e divulgação (1778–1892). In: Hendrich, Yvonne; Horst, Thomas ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-0784-7795 und Pohle, Jürgen ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-8190-4321 (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der deutsch-portugiesischen Beziehungen. Transkontinentale Kontakte und kultureller Austausch (15.–19. Jahrhundert) = Para uma História das relações luso-alemãs. Contactos transcontinentais e intercâmbio cultural (séculos XV–XIX). Passagem. Estudos em ciências culturais/Studies in Cultural Sciences/Kulturwissenschaftliche Studien, Bd. 18. 1. Berlin: Peter Lang GmbH. S. 257-275

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Ideale der Aufklärung und die Errichtung der europäischen Kolonialreiche erklären das wachsende Interesse an iberischen Karten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Seit der Renaissance werden portugiesische Karten in Bibliotheken verschiedener europäischer Länder (so auch in Deutschland) verwahrt, die vormals als Quellen der Diplomatie, als Instrumente der Propaganda oder als Geschenke dorthin gelangten. Da diese kartographischen Zimelien erstmals viele bis dato unbekannte Regionen der Welt abbilden, wurden sie im Kolonialzeitalter als visuelle Objekte mit Beweiskraft für die geopolitischen Diskussionen verwendet. Die in Deutschland verwahrten iberischen Seekarten aus dem Entdeckungszeitalter wurden im ausgehenden 18. Jahrhundert von Forschern wie dem Universalgelehrten Christoph Gottlieb von Murr, dem Geographen Matthias Sprengel und dem Astronomen Bernhard von Lindenau aufgefunden, erstmals analysiert und beschrieben. Mit dem Ende der napoleonischen Kriege und der neuen politischen Struktur in Europa, die durch den Wiener Kongress definiert worden war, finden wir eine neue, zweite Generation von Gelehrten (zumeist Mitglieder von Akademien der Wissenschaften), die ein großes Interesse an portugiesischen Karten zeigten. Darunter ist neben dem bekannten Geographen Alexander von Humboldt auch der Bibliothekar Johann Andreas Schmeller zu nennen, der 1843 auf die besondere Bedeutung der älteren, in München verwahrten handschriftlichen Seekarten hinwies. Auch der Reiseschriftsteller und spätere Stadtbibliothekar von Bremen, Johann Georg Kohl (1808– 1878), spielte gemeinsam mit Friedrich Kunstmann (1811– 1867) und seinem monumentalen Atlas von 1859 eine wichtige Rolle für die kartographischen Reproduktionen der Neuen Welt. Bis zur 400-​Jahrfeier der Entdeckung Amerikas im Jahre 1892 analysierten weitere deutsche Forscher iberische Seekarten, die sie gemeinsam mit (Teil-​)Faksimiles herausgaben und ihre Rückschlüsse mit internationalen Fachkollegen diskutierten.

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