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Burghardt, Anja ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0001-5215-9599 (2020): Kručënych, Aleksej: Das lyrische Werk. In: Arnold, Heinz Ludwig (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon (KLL). Stuttgart: J.B. Metzler

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Das in den Jahren 1912 bis 1930 publizierte lyrische Werk des Autors ist recht unbekannt, wenn man absieht von seinem Gedicht „Dyr bul ščyl“ (Dyr bul ščyl) und seinem Manifest, das er 1913 gemeinsam mit Velimir Chlebnikov im gleichnamigen Band Slovo kak takovoe (Das Wort als solches) veröffentlichte. Wörter werden hier als Dinge beschrieben, die man umformen, zerstückeln und zusammenfügen könne und müsse. Das 1913 in dem Gedichtband Pomada (Pomade) veröffentlichte Gedicht „Dyr bul ščyl“ leitet Kručënych mit der Bemerkung ein, es handele sich hier um Verse, die in einer eigenen Sprache geschrieben sind und deren „Wörter keine festgelegte Bedeutung“ haben (der ‚transrationalen‘ Zaum'-Sprache). Für Kručënych dienen diese Klangreihen, mittels derer er das lautliche Potential der Sprache auszuschöpfen sucht, vor allem dem emotionalen Ausdruck, dem Ausdruck des Nicht-Fassbaren, der Loslösung der Sprache von Sinn und Realitätsgehalt. Anders als Chlebnikov nutzt er nicht Silben, Wortwurzeln, Suffixe und andere Morpheme, sondern einzelne Laute als Ausgangspunkt seiner Zaum'-Dichtung. So gesehen, nähert Kručënych die Sprache der Musik an – und so spricht er denn auch von der Schwere und Leichte der Klänge. In „Dyr bul ščyl“ sei mehr Russland als in allen Werken Puškins, betonte der Autor oft.

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