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Burghardt, Anja (2025): Barthes in den slavisch-sprachigen Gebieten. In: Oster, Angela (Hrsg.): Barthes-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Berlin: J.B. Metzler. S. 49-56

Volltext auf 'Open Access LMU' nicht verfügbar.

Abstract

Allgemein ist für die Rezeption von Roland Barthes in slavisch-sprachigen Gebieten anzumerken, dass in der Zeit des real existierenden Sozialismus eine marxistische Literaturwissenschaft zu der in der offiziellen Wissenschaft einzig möglichen methodisch-theoretischen Grundlage wurde. Parallel dazu entwickelte sich eine dissidentische literatur- und geisteswissenschaftliche Debatte, die in Diskussionszirkeln und in den Samizdat-Veröffentlichungen ihren Raum hatte. Zugleich ist die Barthes-Rezeption, die in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre beginnt und sich in den 1970er-Jahren auf nahezu alle hier betrachteten Länder ausweitet, auch in dieser Zeit geprägt von den Wissenschaftstraditionen des jeweiligen Landes, die mindestens in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückreichen. Dabei spielen von den 1910er- bis 1930er-Jahren der Russische Formalismus und der Strukturalismus als unmittelbare Vorläufer des französischen Strukturalismus für einige der Länder eine wichtige Rolle. Erst die post-sozialistische Rezeption ab Anfang der 1990er-Jahre führt zu einer umfassenden Übersetzung und breiten Rezeption von Barthes’ Œuvre.

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