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Koch, Thomas; Peter, Christina ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-1949-259X und Obermaier, Magdalena ORCID logoORCID: https://orcid.org/0000-0002-3055-3744 (2013): Optimisten glaubt man nicht. Wie sich valenzbasiertes Framing auf die Glaubwürdigkeit von Aussagen und deren Kommunikator auswirkt. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Bd. 61, Nr. 4: S. 551-567 [PDF, 212kB]

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Creative Commons: Namensnennung 4.0 (CC-BY)
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Abstract

Die positive bzw. negative Rahmung einer Aussage wirkt sich auf ihre Glaubwürdigkeit aus: Rezipienten glauben negativ formulierte Aussagen eher als positiv formulierte (z. B. schätzen Probanden die Aussage, dass 20 % der Ehen in den ersten zehn Jahren geschieden werden, glaubwürdiger ein als die Aussage, dass 80 % der Ehen länger als zehn Jahre bestehen). Die vorliegende Untersuchung prüft diesen sog. Negativity-Credibility-Bias im kommunikationswissenschaftlichen Kontext und geht den Ursachen dieser verzerrten Wahrnehmung nach. In einem ersten Experiment replizieren wir den Effekt im Kontext politischer Aussagen. Ein zweites Experiment zeigt, dass sich das Framing auch dann auf die Glaubwürdigkeit der Aussagen auswirkt, wenn diese in einen Medienbeitrag eingebettet sind. In diesem Kontext überträgt sich der Effekt auch auf den Kommunikator: Eine Person, die ihre Aussagen durchgehend in positives Licht rückt, wirkt weniger vertrauenswürdig. Wir können zeigen, dass dieser Effekt auch dadurch entsteht, dass Rezipienten bei einer positiven Rahmung von Aussagen mehr Persuasionswissen aktivieren, dem Kommunikator also eine stärkere Beeinflussungsabsicht unterstellen. Die dadurch ausgelöste Reaktanz verstärkt wiederum auf diesem indirekten Wege sowohl den Glaubwürdigkeitsverlust der Aussagen als auch das sinkende Vertrauen in den Kommunikator.

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