Abstract
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, der religionswissenschaftlichen Interrelation zwischen Sport und Religion nachzugehen. Diese wird am Beispiel der Hochspringerin Gretel Bergmann historisch aufgearbeitet. Nach diffamierenden Ausgrenzungserfahrungen trainierte sie 1936 für Deutschland als "Alibijüdin" für die olympischen Sommerspiele und wurde dennoch von den Spielen ausgeschlossen. Mit einer kulturwissenschaftlichen Perspektive und mit Stuart Hall werden Fragen nach Identitäts- und Differenzprozessen mithilfe der wissenssoziologischen Diskursanalyse beantwortet. Religion wird dabei mit Thomas Luckmann als Transzendenzerfahrung umrissen und auf den Sport angewandt, während das Judentum dazu dient Differenz herzustellen und eine Kategorie in Konstruktion des "Anderen" bildet.
Item Type: | LMU Munich: Thesis |
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Keywords: | Differenzprozesse, Identitätsprozesse, Transzendenzerfahrung, wissenssoziologische Diskursanalyse, Sport, Judentum |
Faculties: | Philosophy, Philosophy of Science and Religious Science > Interfaculty Programme for the Study of Religion |
Institut or Department: | Interfakultärer Studiengang Religionswissenschaft |
Subjects: | 200 Religion > 200 Religion 900 History and geography > 900 Geschichte |
URN: | urn:nbn:de:bvb:19-epub-29563-9 |
Annotation: | Die Abbildungen wurden aus urheberrechtlichen Gründen entfernt |
Language: | German |
Item ID: | 29563 |
Date Deposited: | 04. Oct 2016, 14:40 |
Last Modified: | 05. Nov 2020, 14:19 |
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