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Welle, Florian (2000): Der Körper ist nur Werkzeug. Die Konstruktion bürgerlicher Subjekte durch die Philanthropen. Master of Arts, Faculty of History and the Arts, Ludwig-Maximilians-Universität München. [PDF, 1MB]

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Abstract

The work "Der Körper ist nur Werkzeug" questions "The construction of civil subjects by the Philantropists" a pedagogical reform movement at the end of the eighteenth century. The aim of these philanthropists was to create a "new man" by applying new forms and contents of upbringing and education: the enlightened, rational and useful citizen. Therefore they established model schools, the so-called Philantropine and developed a system of physical training using the plasticity of the human body. Their intention was to imbue the pupils' bodies with civil values e.g. industriousness, courage and self-discipline …

Based on the works "Von der Bildung des Körpers in Rücksicht auf die Vollkommenheit und Glückseligkeit der Menschen" (1787) by Peter Villaume and "Gymnastik für die Jugend" (1793) by Johann Christoph Friedrich GutsMuths the work analyzes the Philantropists' efforts to optimize body and mind.

The current challenges we face caused by Gen-technology and Bio-technology force us to discuss the question of shaping the body not only under an ethical, philosophical or medical point of view but also under a historical one.

With my look into the century of pedagogy I have tried to make an additional remark to the discussion about the future of the body under the perspective of cultural science. I hope this supports new insights and conclusions.

Abstract

Die Arbeit "Der Körper ist nur Werkzeug" stellt die Frage nach der "Konstruktion bürgerlicher Subjekte durch die Philanthropen", einer pädagogischen Reformbewegung am Ende des 18. Jahrhunderts. Das Ziel der Philanthropen bestand darin, durch neue Formen und Inhalte schulischer Erziehung und Bildung, einen "neuen Menschen" zu schaffen: den aufgeklärten, vernunftgeleiteten und nützlichen Bürger. Zu diesem Zweck errichteten die Pädagogen Musterschulen, die sogenannten Philanthropine, und entwickelten ein System von Leibesübungen, das die Plastizität des menschlichen Körpers ausnutzte, mit dem Ziel, die bürgerlichen Werte - u. a. Fleiß, Mut und Selbstüberwindung - in die Körper der Schüler einzuschreiben. Anhand der Werke "Von der Bildung des Körpers in Rücksicht auf die Vollkommenheit und Glückseligkeit der Menschen" (1787) von Peter Villaume und "Gymnastik für die Jugend" (1793) von Johann Christoph Friedrich GutsMuths analysiert die Arbeit diese menschlichen Vervollkommnungsbemühungen der Philanthropen.

Die gegenwärtigen Herausforderungen, vor denen die Menschheit durch die Gentechnik und Biotechnologie steht, machen es notwendig, die Frage nach der Formbarkeit des Menschen nicht nur ethisch, philosophisch oder medizinisch zu diskutieren, sondern auch historisch. Unter diesem Gesichtspunkt möchte die Arbeit mit ihrem Blick in das "Jahrhundert der Pädagogik" die Debatte um die "Zukunft des Körpers" um eine kulturwissenschaftliche Perspektive ergänzen, in der Hoffnung, das sich Erhellungen und Rückschlüsse ergeben.

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