Abstract
Die Kommunikations- und Medienwissenschaft hat den Fachzeitschriften viel zu verdanken. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass Journals zunehmend zu einem Raum werden, in dem Reputation und Karrieren verhandelt werden. Damit entfernen sich Fachzeitschriften von ihrer genuin inhaltlichen Rolle und werden zunehmend als wissenschaftspolitisches Steuerungsinstrument missbraucht. Der Beitrag hebt drei besonders virulente Probleme hervor: 1) den ökologischen Fehlschluss von Zeitschriften-Impact auf individuelle Qualität, 2) die Gleichsetzung von Zitationen, Impact und Qualität und 3) den unreflektierten Umgang mit dem Peer Review. Die Folge ist ein dramatisch gestiegener Publikationsdruck und ein geradezu wahnwitziges Publikations-Wettrüsten. In diesem Wettlauf steht der Publikations-Output in keinem gesunden Verhältnis mehr zum erzielten Wissensgewinn. Der Bedeutungsgewinn von Fachzeitschriften führt überdies zu einer schleichenden Normalisierung des Zeitschriftenartikel-Formats als „Publikationsstandard“. Dabei wird eine bestimmte Form von Forschung privilegiert, die sich prinzipiell für eine Publikation in Zeitschriften eignet. In Kombination mit einem unreflektierten Einsatz des Peer Review ist dies ein gefährlicher Nährboden für Normalwissenschaft und konzeptionelle Stagnation.
Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
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Keywords: | Fachzeitschriften; Impact; Peer; Review; Publikationsdruck; Normalwissenschaft |
Fakultät: | Sozialwissenschaften > Kommunikationswissenschaft |
Themengebiete: | 000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke > 050 Zeitschriften, fortlaufende Sammelwerke
000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke > 070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen 300 Sozialwissenschaften > 380 Handel, Kommunikation, Verkehr |
ISSN: | 1862-2569 ; 0033-4006 |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 42558 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 09. Mrz. 2018, 12:54 |
Letzte Änderungen: | 04. Nov. 2020, 13:18 |