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Westphal, Maximilian (10. Juli 2017): Hintergrund-Gedanken: Bildräume in den Porträtfotografien von Barbara Niggl Radloff. Masterarbeit, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München. [PDF, 11MB]

Abstract

Die Arbeit konzentriert sich auf die frühen Porträtfotografien, welche Barbara Niggl Radloff (1936–2010) bis zu ihrem Umzug nach Feldafing 1966 vornehmlich in München anfertigte und damit das kulturelle Leben in der Stadt in der unmittelbaren Nachkriegszeit dokumentierte. Untersucht wird, inwiefern Barbara Niggl Radloff einen Schritt zurücktrat, um unter Einbezug des Umraums in ihren Porträtfotografien näher an ihr jeweiliges Modell zu gelangen. Der städtische Kontext, aber auch Privaträume prominenter Bewohner der Stadt kommen dabei zur Geltung.

Ausgehend von Bildbeschreibungen der Porträts wird herausgestellt, inwiefern Barbara Niggl Radloffs fotografische Methode zwischen Intimität und Öffentlichkeit, psychischem und physischen Raum, Nähe und Distanz, zwischen Schärfe und Unschärfe oszilliert. Durch die eingehende Betrachtung einiger Beispiele wird aufgezeigt, inwiefern der wiedergegebene Bildraum die Porträtaufnahmen in Außen- und Innenräumen nicht nur kompositorisch bereichert und die äußerliche wie innerliche Charakterisierung des Porträtmodells unterstützt, sondern sich auch auf gesellschaftliche und historische Kontexte rückkoppeln lässt. Die Vorgehensweise, bei der Bildbetrachtung ein stärkeres Augenmerk auf die Hintergrundebene zu legen, stellt eine Möglichkeit dar, sich der Fotografin auf neue Art anzunähern und damit eine Facette ihrer Arbeit zu betonen, die bisher nicht viel mehr als eine Randbemerkung war. Das „Hintergründige“ wird in den Fotografien von Barbara Niggl Radloff zum bedeutungsstiftenden Bildelement und bereichert die bildgewordene Charakterisierung der Menschen, auf deren Präsenz die fotografischen Porträts verweisen.

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