Abstract
Dieser Beitrag fragt am Beispiel der Journalistik in der frühen DDR nach dem Zusammenspiel von Politik, Medienpraxis und Wissenschaft. Welchen Einfluss haben die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Anforderungen der Redaktionen auf Forschung und Lehre? Gestützt auf die Feldtheorie Bourdieus sowie auf Akten, Zeitzeugen und Veröffentlichungen der Ausbildungseinrichtung in Leipzig wird gezeigt, dass die Logik des wissenschaftlichen Feldes und das dort entwickelte Know-how Eingriffe der herrschenden Partei gebrochen haben. Wichtiger als die Wünsche der SED-Spitze waren die Signale aus der journalistischen Praxis, weil man dort auf das Personal angewiesen war, das aus Leipzig kam. Die DDR-Journalistikwissenschaft wurde allerdings erst von den Schülern der ersten Professorengeneration entwickelt. Diese Fachkonstruktionen mit einem Fokus auf Stilistik, journalistische Methodik, Genres und den Arbeitsprozess in den Redaktionen war vollkommen anders als die sozialwissenschaftlich ausgerichtete westdeutsche Kommunikationswissenschaft und auch deshalb nach 1989 nicht integrierbar.
Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
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Fakultät: | Sozialwissenschaften > Kommunikationswissenschaft |
Themengebiete: | 000 Informatik, Informationswissenschaft, allgemeine Werke > 070 Publizistische Medien, Journalismus, Verlagswesen |
URN: | urn:nbn:de:bvb:19-epub-74230-3 |
ISSN: | 2569-152X |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 74230 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 18. Nov. 2020, 15:25 |
Letzte Änderungen: | 18. Nov. 2020, 15:25 |