Abstract
Die Nutzung und Regulierung mobiler Medien von Kindern und Jugendlichen in Flüchtlingsfamilien ist weitgehend unerforscht. Einem qualitativen Ansatz folgend führten wir Leitfadeninterviews mit Eltern und Kindern in Arabisch bzw. Deutsch. Alle befragten Familien leben seit ein bis vier Jahren in Deutschland. Die Stichprobe besteht aus Paaren und Alleinerziehenden, wobei sich die meisten Kinder im letzten Jahr des Kindergartens, in der Grundschule oder der Sekundarschule befinden. Die Studie untersucht die Auswahl und Verwendung mobiler Mediengeräte, insbesondere Smartphones und Tablets, und deren Inhalte im sozialen Kontext, beispielsweise die Verwendung von Social-Media-Plattformen und Apps zu Hause und für die Schule. Unsere Studie verdeutlicht Veränderungen in der Nutzung mobiler Medien nach der Ankunft der Befragten in Deutschland, was auf das veränderte sozio-kulturelle Umfeld und mediale Handlungsfähigkeiten zurückzuführen ist. Das Ausmass des Wandels hängt stark vom Alter der Kinder ab. Ein Beispiel: Je jünger die Kinder waren, als sie nach Deutschland kamen, desto weniger wahrscheinlich nutzen sie mobile Medien, um mit ihren ehemaligen Freund*innen in Kontakt zu bleiben. Ausserdem konsumieren die meisten Kinder und Jugendlichen häufiger deutschsprachige Medieninhalte als arabische. In den seltenen Fällen der Rezeption arabischer Medieninhalte geschieht dies in Anwesenheit der Eltern, die wiederum angeben, dies zu tun, um den Kindern ihre Wurzeln näher zu bringen.
Dokumententyp: | Zeitschriftenartikel |
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Fakultät: | Sozialwissenschaften > Kommunikationswissenschaft |
Themengebiete: | 300 Sozialwissenschaften > 300 Sozialwissenschaft, Soziologie |
ISSN: | 1424-3636 |
Sprache: | Deutsch |
Dokumenten ID: | 74407 |
Datum der Veröffentlichung auf Open Access LMU: | 14. Dez. 2020, 13:03 |
Letzte Änderungen: | 14. Dez. 2020, 13:03 |